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Müdigkeitsunfälle - unterschätzte Gefahr mit hoher Dunkelziffer

Veröffentlicht in Tipps & Trends

Quelle: DVRQuelle: DVR

Jährlich werden in Deutschland fast 2000 Verkehrsunfälle wegen Müdigkeit am Steuer registriert, dennoch warnen Experten: Hinter diesem Wert verbirgt sich eine viel höhere Dunkelziffer. Wir klären Sie auf, worauf Sie unbedingt achten sollten.

Die Motivationen eine Autofahrt anzutreten, obwohl man eigentlich sehr müde ist können vielfältig sein. Genauso ist es für viele Autofahrer möglicherweise verführerisch, auf Pausen oder Zwischenstopps zu verzichten, obwohl diese dringend notwendig wären. Auch wenn der Einzelne seine Leistungsfähigkeit in diesen Situationen möglicherweise noch für ausreichend hält, sprechen Schlafforscher und Automobilclubs deutliche Warnungen an übermüdete Verkehrsteilnehmer aus. Wissenschaftliche Untersuchungen mit Fahrsimulatoren zeigen: Es ist dem Fahrer nicht möglich, einen drohenden Sekundenschlaf vorherzusehen.

Auf deutschen und europäischen Straßen sind Müdigkeitsunfälle eine häufige Erscheinung. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts ereigneten sich im Jahr 2021 alleine 1507 Unfälle wegen Müdigkeit am Steuer. In diese Statistik gehen allerdings nur Unfälle mit Personenschaden außerdem nur solche, bei denen der Fahrer selbst Müdigkeit als Unfallursache angibt. Für den Unfallverursacher kann ein Müdigkeitsunfall schwere rechtliche Folgen haben – ihm droht eine Verurteilung nach §315c StGB und damit eine Geld- oder Freiheitsstrafe. Diese Umstände lassen, so auch die Experten, auf eine hohe Dunkelziffer bei derartigen Unfällen schließen.

Alltägliche Situationen werden zur Gefahr

Oftmals passieren Müdigkeitsunfälle in anderenfalls unproblematischen Verkehrssituationen. Beispielsweise kommen die Fahrer auf gerader Strecke von der Fahrbahn ab, die Fahrt endet an dann der Leitplanke oder im Straßengraben. Dies geschieht zum großen Teil bei hohen Geschwindigkeiten, beispielsweise auf Autobahnen oder Landstraßen. Besonders gefährlich ist es außerdem, wenn ein Fahrer auf Grund von Sekundenschlaf ein Stauende oder ein deutlich langsameres Fahrzeug übersieht. Nächtliche Unfälle sind deshalb nicht nur häufiger als Unfälle am Tag, sie nehmen auch häufiger einen schweren Verlauf. So gab es, über das Jahr 2014 gerechnet, zwischen 01:00 und 04:00 Uhr laut Bundesanstalt für Straßenwesen fünfmal so viele Verkehrstote, wie zwischen 07:00 und 10:00 Uhr.

Die einzige Abhilfe: Schlafen

Übermüdete Fahrer versuchen sich mit Hausmitteln wie Kaffee, lauter Musik oder offenen Fenstern wachzuhalten. Für Schlafforscher ist jedoch klar: Nur Schlaf kann wirklich gegen Übermüdung helfen. Dabei reicht oft schon ein Kurzschlaf von 15 bis 20 Minuten aus, der Zeitverlust kann hier also nicht als Ausrede gelten.

Auch technische Weiterentwicklungen können helfen

Unterdessen hat nicht nur der Gesetzgeber die Gefahren des Sekundenschlafs erkannt und Müdigkeitsunfälle unter Strafe gestellt, es gibt heute auch technische Maßnahmen, die Autofahrer vor Übermüdung am Steuer schützen sollen. Moderne Fahrassistenzsysteme sind dazu in der Lage, die Lenkbewegungen des Fahrers, die Informationen der Frontkamera sowie anderer Sensoren auszuwerten, um die Anzeichen des drohenden Sekundenschlafs zu erkennen. Gegebenenfalls wird der Fahrer von dem System im Fahrzeugdisplay darauf hingewiesen eine Pause einzulegen. Außerdem besteht die Möglichkeit in die Seitenstreifen der Autobahnen so genannte Rüttelstreifen einzufräsen. Diese sollen den Fahrer wecken, bevor sein Fahrzeug von der Fahrbahn abkommt. Sowohl die Müdigkeitserkennung als auch Maßnahmen wie die Rüttelstreifen sind laut Untersuchungen vielversprechend um die Gefahren durch Müdigkeit zu reduzieren.

Fazit

Bei Müdigkeit am Steuer sind Schlaf und Pausen die einzige Abhilfe. Sie sind besonders bei nächtlichen Fahrten wichtig, denn wer trotz Müdigkeit auf sie verzichtet, bringt sich und andere Verkehrsteilnehmer in Lebensgefahr. Dagegen können neue Assistenzsysteme helfen, die letztendliche Verantwortung liegt jedoch beim Fahrer.

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Fotos dieses Artikels:
Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., Bonn.

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