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Ersatzteile in die Werkstatt mitbringen, lohnt sich das?

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Natürlich sieht das erst einmal günstig aus: Einmal geklickt und schon befindet sich das Ersatzteil zum Schnäppchenpreis im Warenkorb. Doch was ist mit eventuell entstehenden Folgekosten? Was, wenn sich die online bestellten Teile als billige Kopien, defekte oder nicht passende Teile herausstellen? Was, wenn durch diese sogar ein Sicherheitsrisiko entsteht? Wir haben nachgehakt und für Sie Wichtiges herausgefunden.

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Kfz-Werkstätten sind Handwerksbetriebe

Immer mehr Kunden informieren sich vor einem Werkstattbesuch im Internet und lassen sich von augenscheinlichen Preisvorteilen anstecken. Dann geht es mit dem Ersatzteil in der Hand und festem Blick in den Kfz-Meisterbetrieb, der einen seit Jahren bestens betreut. Dort angekommen erntet man vom Fachmann jedoch in der Regel Unverständnis und Ablehnung. Warum das so ist, ist ganz einfach zu erklären: Kfz-Werkstätten sind Handwerksbetriebe. Das heißt, dass sich die Finanzierung dieser Betriebe, wie bei jedem anderen Handwerksbetrieb auch, aus zwei Komponenten zusammensetzt. Ein Teil der Beträge kommt aus der erbrachten Arbeitsleistung, der andere Teil kommt aus den eingesetzten Teilen.

Daher muss auch jedem Autofahrer klar sein, dass, wenn er als Kunde Teile mit in die Werkstatt bringt, der Werkstatt nichts anderes übrig bleibt, als einen höheren Stundenlohn zu berechnen. Denn nur so kann dieser weiter auf die dringend notwendige Qualität setzen, Ausbildungsbetrieb sein, seine Mitarbeiter angemessen entlohnen und für Sie auf dem aktuellen Stand der Technik bleiben. Für Sie als Kunden kann es also unter dem Strich durchaus teurer werden, wenn Sie Ersatzteile mitbringen.

Wichtige Qualitätsaspekte

Ein besonderes Augenmerk muss bei der Fahrzeugreparatur auch der Qualität der Teile zukommen. Dazu lässt sich die Situation ganz einfach zusammenfassen: Die Qualität stimmt dann, wenn Markenteile der führenden Erstausrüster oder Originalteile zum Einsatz kommen. Und genau aus diesem Grund besteht für Sie als Autofahrer ein Risiko, wenn Sie Teile im Internet bestellen. Denn dort werden neben Qualitätsteilen auch gefälschte Markenteilen und gefährliche Nachbauteile aus dubiosen Quellen angeboten. Wie sollen Sie als Verbraucher dort entscheiden, ob es sich bei den angebotenen Teilen um genau das Produkt handelt, das Ihre Fachwerkstatt für die Reparatur aufgrund ihrer Erfahrung und Kompetenz ausgewählt hätte. Kfz-Meisterbetriebe wissen ganz genau, welche Teile am besten für Ihr Fahrzeug geeignet sind oder auf welche Teile zurückgegriffen werden kann, wenn es um die zeitwertgerechte Reparatur geht. Denn eines muss klar sein: In puncto Sicherheit darf es keine Kompromisse geben.

Quelle: AUTOFAHERSEITE.EU

Bei defekten Teilen wird es für Sie richtig teuer

Bringen Sie als Kunde ein Ersatzteil mit in die Werkstatt, dann haftet die verbauende Werkstatt nur für die erbrachte Arbeitsleistung. Bei einem Mangel, der durch das Teil verursacht wird, haben Sie daher gegenüber der Werkstatt keinen Gewährleistungsanspruch. Für den Garantieersatz müssen Sie im Schadenfall selbst sorgen und sich mit Ihrem Teileverkäufer auseinandersetzen. Klar ist auch, dass dieser Ihnen weder die Ausbaukosten noch die doppelt anfallenden Einbaukosten erstatten will.

Die Rechtsprechung ist hierzu zwar eindeutig, denn im Kaufrecht gilt die Regel, dass der Verkäufer im Rahmen der Gewährleistung auch Ein- und Ausbaukosten für das defekte Teil bezahlen muss (BGH-Urteil 17. Oktober 2012 (Az.: VIII ZR 226/11). Viele Online-Portale verweigern jedoch ganz dreist im Reklamationsfall die Erstattung angefallener Ein- und Ausbaukosten, die durch den Einbau in einem Fachbetrieb angefallen sind. In diesem Fall hilft in der Regel nur der Gang zum Anwalt.

Mobilitätsrisiko bei mitgebrachten Ersatzteilen

Haben Sie aufgrund der von Ihnen mitgebrachten Ersatzteile einen Defekt an Ihrem Fahrzeug, dann müssen Sie sich zwecks Garantieabwicklung an Ihren Teileverkäufer wenden. Dieser wird Sie auffordern, das Teil abzugeben oder einzusenden. Eventuell erhalten Sie nach vielen Prüfungen und Diskussionen Ersatz für das defekte Teil oder Ihren Kaufpreis zurück. Ihr Fahrzeug fällt in einem solchen Fall schnell für 4 bis 6 Wochen aus.

Teile schon gekauft? Nutzen Sie Ihr 14-tägiges Rückgaberecht

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Wer bereits das Ersatzteil von einem Teilehändler gekauft hat und nun doch lieber auf den kompletten Service der Kfz-Werkstätten zurückgreifen möchte, hat noch die Chance korrigierend einzugreifen: 14 Tage ab dem Kauf hat der Kunde ein Rückgaberecht. Nun kann er vom Teilehändler das Geld zurückfordern und sich an seine Werkstatt wenden. Die bietet dann den vollen Service und hilft auch bei eventuell auftretenden Problemen.

Kfz-Werkstätten geben Gewährleistung auf Arbeit und Teile

Lassen Sie Ihr Fahrzeug in einer Kfz-Werkstatt reparieren, dann erhalten Sie von dieser Gewährleistung. Das heißt, diese ersetzt das fehlerhafte Ersatzteil und trägt auch die Kosten für den wiederholten Aus- und Einbau. Sie als Kunde zahlen nichts.

Fazit

Wer Autoteile online kauft, der spart definitiv am falschen Ende. Denn das, was auf den ersten Blick erst einmal wie ein Preisvorteil aussieht, stellt sich schnell als unkalkulierbarer Bumerang heraus. Was gibt es besseres, als das Kfz-Meisterbetriebe Ihr Fahrzeug auf Basis aktueller Reparaturinformationen und Wartungspläne reparieren, warten und pflegen. Bei den Ersatzteilen beschaffen diese immer genau die Markenteile der führenden Erstausrüster, Originalteile oder Qualitätsteile, die aufgrund von vorliegenden Erfahrungen am besten für Ihr Fahrzeug geeignet sind. Mit dem Komplettpaket fahren Sie als Autofahrer daher einfach deutlich besser und genießen zudem noch die volle Gewährleistung.

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

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Unter Mitarbeit von Rechtsanwalt Sebastian Trost / Ralf Galow

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