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Aufgeklärt: Die sieben größten Autobetrüger-Tricks

Veröffentlicht in Finanzen

Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EUQuelle: AUTOFAHRERSEITE.EU

Betrugsdelikte rund um das Auto nehmen zu. Ob es Diebstahl, fingierte Anzeigen oder Versicherungsbetrügereien sind, die Maschen der Kriminellen werden immer ausgefeilter. AUTOFAHRERSEITE.EU hat für Sie die populärsten Tricks der Betrüger zusammengefasst.

1. Überfall beim Autokauf

Online-Portale sind mittlerweile ein beliebter Tummelplatz für viele Betrügereien. Selbst die Betreiber der großen Auto-Verkaufsportale im Netz warnen mittlerweile umfangreich vor den verschiedensten Betrugsvarianten.
Dabei sind die Maschen der Betrüger oftmals einfach und leicht zu durchschauen, hier ein Beispiel:

Sie haben ihr Auto in einer Internet-Börse angeboten und mit einem vermeintlichen Interessenten einen Treffpunkt ausgemacht, an dem Sie zu einer bestimmten Zeit mit dem Auto erscheinen sollen. Solche, bei Autobetrügern beliebte, einsame Treffpunkte sind zum Beispiel Parkhäuser, Tiefgaragen oder Autobahnraststätten. Bei solchen Transaktionen sind Autoverkäufer schon oft überfallen worden und nicht nur das Auto inclusive der Papiere, sondern auch sämtliches Bargeld, Bankkarten etc. wurden gestohlen.

Tipp der Redaktion:
Fahren Sie keine einsamen Orte, wie Parkhäuser etc. an. Werden Sie hellhörig, wenn der vermeintliche Käufer ein Treffen an solch dubiosen Orten mit Ihnen vereinbaren will, und lehnen Sie eine Besichtigung ab. Nehmen Sie den Fahrzeugbrief zu einer etwaigen Vorbesichtigung nicht mit und fahren Sie bei Probefahrten mit. Kontrollieren Sie vor einer Probefahrt zusätzlich Führerschein und Ausweis. Notieren Sie die Angaben auf den Papieren, oder machen Sie ein Foto davon. Am besten behalten Sie die Papiere des Interessenten als Pfand. Es macht auf jeden Fall Sinn, eine zweite Person, einen Bekannten oder Freund bei einem Treffen zur Unterstützung mitzunehmen. Auf die oben genannten Tipps sollten Sie auch im gleichen Maße beim Kauf eines Autos achten. Nehmen Sie bei einem Kauf kein Bargeld mit, treffen Sie sich lieber in der Nähe einer Bank, um bei einem Kauf das Bargeld von der Bank abheben zu können.

Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU2. Der „Treuhand-Trick“

Eine Trickbetrügerei, die immer mehr zunimmt, ist das Anbieten von Autos auf Online-Verkaufsportalen zu Preisen, die weit unter dem eigentlichen Wert des Fahrzeugs liegen. Die Betrüger beharren dann, nach erfolgter Kontaktaufnahme darauf, eine üppige Anzahlung oder sogar den Komplettpreis auf das Fahrzeug an einen Treuhänder zu überweisen oder bar zu übergeben. Ist die Bargeldübergabe bzw. Überweisung erfolgt, soll die Übergabe des Fahrzeugs durch den Treuhänder stattfinden. Allerdings ist der angekündigte Treuhänder der Betrüger selbst und das versprochene Auto ist in dem Falle auch nur ein Fantasieobjekt. Das Geld ist natürlich weg und der Betrüger ist schnell über alle Berge.

Dabei setzen solche Täter auf ein ausgeklügeltes Betrugssystem, das Phantom-Treuhänder, gefälschte Konten, Identitätsnachweise, gestohlene Kontakt- und Produktinformationen und Bilder benutzt und sich über mehrere Länder mit unterschiedlichen Gerichtsbarkeiten erstrecken kann.

Tipp der Redaktion:
Leisten Sie keine Vorkasse und informieren Sie sich umfangreich über den Halter des Fahrzeugs. Begutachten Sie das Fahrzeug persönlich. Nehmen Sie auch in diesem Falle wieder einen Bekannten mit, denn sicher ist sicher.

3. Auto Diebstahl mittels Handwerker-Trick

Als Hausbesitzer hat man immer wieder etwas zu reparieren und genau das nutzen Betrüger, um an ihr Fahrzeug zu gelangen. Diese Autodiebe geben sich als Handwerker aus und bieten ihre Dienste für Reparaturen oder Wartungen von Elektroinstallationen an. Die Tarnung ist dabei täuschend echt, oft erscheinen Trickbetrüger in Monteurkleidung mit Werkzeugkasten. Auch das Ausspähen von Häusern mit vermeintlich alten Heizanlagen u.ä. kommt immer öfter vor. Dann geben sich die Diebe als die bestellten Installateure aus. In jedem dieser Fälle geht es den Dieben nur darum, in ihr Haus zu gelangen, um in einem unbedachten Moment den Autoschlüssel und das Portemonnaie mit den Papieren zu entwenden. Danach verlassen die Täter das Haus mit dem Hinweis, noch etwas vergessen zu haben und entwenden hochwertige Oberklasse-Limousinen oder SUVs.

Tipp der Redaktion:
Lassen Sie keine Handwerker, die Sie nicht bestellt haben, in ihr Haus. Informieren Sie sich, wenn Sie ein ungutes Gefühl haben, ob sie vom angegebenen Betrieb zu Ihnen geschickt worden sind. Lassen Sie die Personen erst nach Bestätigung des Betriebes in Ihr Haus. Autoschlüssel nicht in der Garage im Fahrzeug stecken lassen. Rufen Sie im Verdachtsfall umgehend die Polizei.

Quelle: ACE Auto Club Europa4. Versicherungsbetrug

Dieser Trick zielt auf die Leistungen Ihrer Versicherung ab. Laut einer Schätzung der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist jeder zehnte Blechschaden in Deutschland fingiert. Die Kosten dieser Betrugsmasche belaufen sich geschätzt auf ca. 2 Milliarden Euro im Jahr. Dabei verursachen sogenannte "Auto-Bumser“ vorsätzlich Unfälle, um sich danach die Reparaturschäden von Ihrer Versicherung bezahlen zu lassen.

Tipp der Redaktion:
Ziehen Sie grundsätzlich bei einem Unfall die Polizei hinzu. Unterschreiben Sie kein Schuldeingeständnis. Informieren Sie Ihre Versicherung und weisen Sie, wenn Sie das Gefühl haben, Opfer eines fingierten Unfalles geworden zu sein, darauf hin. Im Zweifelsfall schalten Sie einen unserer Rechtsanwälte ein und lassen Sie den Fall prüfen.

Quelle: Varta5. „Autobahngold“

Nicht jede Panne am Straßenrand ist echt. Auch hier gibt es Betrüger, die die Hilfsbereitschaft von Autofahrern ausnutzen. Der Tathergang ist dabei meist gleich: Die Täter stehen oft an Autobahnzufahrten, in der Nähe von Raststätten oder an Land- und Bundesstraßen und winken mit dem Benzinkanister oder einem Abschleppseil. Hält dann ein Autofahrer an, werden erfundene Geschichten vorgetragen. Etwa das Lügenmärchen, das auf dem Weg zur Oma der Sprit ausgegangen sei, und das man kein Geld mehr habe, um nachzutanken. Nun wird, als Gegenleistung "alter Familienschmuck“ als Pfand für eine größere geliehene Geldsumme zurückgelassen. Danach verschwinden die Täter. "Autobahngold“ nennt die Polizei den Schmuck, der natürlich völlig wertlos ist.

Tipp der Redaktion:
Haben Sie den Verdacht, dass die Panne lediglich vorgetäuscht ist, informieren Sie umgehend die Polizei. Greifen Sie nicht selbsttätig ein. Notieren Sie sich das Kennzeichen und das Fahrzeugmodell.

6. Schadenersatzforderung

Diese Betrugsmasche zielt auf Schadensersatzforderungen Ihnen gegenüber ab. Ein Beispiel: Sie haben einen Wagen inseriert und umfangreich und korrekt mit allen Fahrzeugdaten und Mängeln beschrieben. Bei der Besichtigung des Fahrzeugs weist der Kaufinteressent dann auf vermeintliche Schäden hin, die Sie nicht erwähnt haben. Das gehört zur Masche des Betrügers. Er fordert Sie dann auf, aufgrund seiner Anreise und dem Zeitaufwand, einen Schadensersatz zu leisten.

Tipp der Redaktion:
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, lassen Sie sich vor der Inserierung Ihres Fahrzeugs bei Ihrer freien Werkstatt ein professionelles KFZ-Gutachten erstellen. Fordert ein vermeintlicher Betrüger vor Ort bei der Besichtigung Schadensersatz von Ihnen, schalten Sie sofort die Polizei ein und dokumentieren Sie den Vorgang mit Fotos und Notizen. Sollten die Forderungen erst später gestellt werden, schalten Sie auch hier einen Fachanwalt ein und lassen Sie den Fall prüfen.

Quelle: © Fotolia.com / Fotolia.com7. Der Frontscheibentrick

Ein Beispiel: Sie haben ihr Auto online inseriert, haben aber das Kennzeichen nicht unkenntlich gemacht. Der Betrüger meldet sich dann bei Ihnen und versucht an Ihre persönlichen Daten zu gelangen. Das können z.B. Ihr Name, Anschrift, und Details zu Ihrer KFZ-Versicherung sein. Dann wird er, mit Ihrem Namen, Ihre Versicherung kontaktieren und melden, dass die Frontscheibe beschädigt sei. Seine eigene Adresse gibt er als Firmensitz eines Glaserunternehmens an. Nun überweist die Versicherung das Geld für die Reparatur an den Betrüger und der Betrug ist perfekt. Der Trick mit der Frontscheibe wird deswegen sehr gerne genommen, da der eigentliche Autobesitzer in der Kaskoversicherung in einem solchen Fall nicht hochgestuft wird. Deshalb werden Sie auch nicht kontaktiert und der Betrug fällt zunächst nicht auf.

Tipp der Redaktion:
Geben Sie Ihre Daten nicht unbedacht weiter. Decken Sie die Kennzeichen des Autos vor dem Fotografieren ab oder machen Sie sie per Bildbearbeitung unkenntlich, bevor Sie die Bilder auf das Verkaufsportal hochladen.

 


Checkliste: So vermeiden Sie Auto-Betrug

1. Geben Sie am Telefon keine Informationen über Ihre persönlichen Verhältnisse oder Informationen bezüglich Ihrer Versicherungspolice etc., weiter.

2. Überweisen Sie kein Geld auf Treuhänder-Konten, denn viele Täter agieren mit gefälschten Konten, Identitätsnachweisen und gestohlenen Kontakt- und Produktinformationen.

3. Leisten Sie keine Vorkasse und nehmen Sie zu Verkaufsgesprächen kein Bargeld mit.
Die Verkaufsportale im Internet können die Identität der Verkäufer nicht prüfen. Ebenso wenig das reale Vorhandensein des angebotenen Fahrzeugs. Zahlen Sie den Verkaufspreis immer erst nach Abschluss des Verkaufs. Eine Bank findet sich im Bedarfsfall immer in der näheren Umgebung.

4. Vereinbaren Sie keine Treffen an einsamen, uneinsehbaren Orten, fahren Sie bei Probefahrten mit und lassen Sie Ihren Fahrzeugbrief erst einmal zu Hause.

5. Achten Sie auf digitale Fälschungen
Zulassungsbescheinigungen oder amtliche Dokumente per Mail sind immer unzuverlässig. Hier gibt es jede Menge professionelle Fälschungen. Die gewünschten Unterlagen daher unbedingt per Post schicken lassen.

6. Machen Sie Ihre Kennzeichen unkenntlich
Decken Sie Ihre Kennzeichen beim Fotografieren ab, oder machen Sie sie mit einem Bildbearbeitungsprogramm unleserlich.

7. Achten Sie auf Ihre Formulierungen im E-Mail Verkehr
In vielen Fällen haben Zusagen zu Vereinbarungen oder gar die Übermittlung einer Kaufvertragsbestätigung durchaus Bestand vor Gericht. Denken Sie also bitte zweimal darüber nach, was und in welcher Form Sie im E-Mail Verkehr mit dem Geschäftspartner schreiben.
Archivieren Sie alle relevanten Mails und fassen Sie sie in einem Ordner zusammen.
Falls Fragen oder Probleme im Umgang mit Geschäftspartner auftauchen, informieren Sie sich auch gerne bei unseren Fachanwälten.

8. Ziehen Sie grundsätzlich bei einem Unfall oder bei unklaren Situationen die Polizei hinzu. Unterschreiben Sie kein Schuldeingeständnis und informieren Sie ggf. Ihre Versicherung über die Situation. Lassen Sie sich bei Unklarheiten von unseren Rechtsberatern über die nächsten Schritte informieren.

9. Vorsicht bei fehlender Telefonnummer
Seien Sie vorsichtig, wenn der Verkäufer nur per Mail zu erreichen ist und keine Telefonnummer hinterlässt. Ein persönlicher Kontakt ist immer wichtig zur Einschätzung der Person.

10. Keine Zugangsberechtigungen für fremde Personen
Geben Sie niemals! Zugangsberechtigungen oder Passwörter für ihre Online-Bereiche weiter, denn gerade auch mit sogenannten "Phishing-Mails“ versuchen Betrüger an vertrauliche Daten des Verkäufers zu kommen. Mit den Daten können z.B. vertrauenserweckende Profile für vermeintliche Autoverkäufer angelegt werden.

11. Lassen Sie sich bei Ihrer freien Kfz-Meisterwerkstatt ein professionelles KFZ-Gutachten erstellen. Das hilft Ihnen, bei evtl. Schadensersatzforderungen den Sachverhalt schnell zu klären.

12. Misstrauen Sie Handwerkern, die Sie nicht beauftragt haben und lassen Sie Ihre Autoschlüssel nicht in der Garage im Fahrzeug stecken.


Fazit

Die Betrüger werden immer dreister und die Maschen immer ausgeklügelter. Achten Sie deshalb auf unsere Hinweise, fragen Sie bei Unklarheiten oder einem Verdacht lieber noch einmal nach und rufen Sie in Verdachtsfällen lieber die Polizei. Gehen Sie kein Risiko ein, denn Autos kann man ersetzen, die Gesundheit ist allerdings ein hohes Gut. Bleiben Sie wachsam und lassen Sie sich auf keine schnellen Geschäfte mit dubiosen Vertragspartnern ein. Informieren Sie sich bei rechtlichen Unklarheiten gerne bei unseren Fachanwälten.
Eine allzeit gute Fahrt wünscht Ihnen ihre Autofahrerseite.eu.

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

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Fotos dieses Artikels:
Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU; Varta; ACE Auto Club Europa; © Fotolia.com / Fotolia.com

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