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Saisonreifen statt Ganzjahresreifen: Was macht mehr Sinn?

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Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EUQuelle: AUTOFAHRERSEITE.EU

Der Trend zu Ganzjahresreifen hält weiter an. Die Verkaufszahlen belegen es: Immer mehr Pkws, Transporter und besonders SUVs sind mit Allwetterreifen unterwegs. Die Tendenz ist weiter steigend. Wie ist dieser Trend zu erklären? Sind Ganzjahresreifen eine wirkliche Alternative zu Saisonreifen für Winter und Sommer? Die AUTOFAHRESEITE.EU klärt Sie über die Vor- und Nachteile der Allround-Reifen auf.

Ganzjahresreifen erfreuen sich eines immer weitersteigenden Interesses. Dies macht sich sowohl bei der Nachfrage der Autofahrer als auch bei dem Angebot der Hersteller bemerkbar. Ein entscheidender Faktor am Boom: Seit gut fünf Jahren gab es in großen Teilen Deutschlands keinen echten Winter und damit winterliche Straßenverhältnisse – auch über eine länger anhaltende Zeit. Daher ist es nicht abwegig zu fragen, ob Winterreifen überhaupt notwendig sind.

Die Vorteile von Ganzjahresreifen liegen auf der Hand, obwohl man beim Neureifenkauf etwas tiefer in die Taschen greifen muss: Der Reifenwechsel zur jeweiligen Saison fällt weg, da überflüssig. Man muss keinen zweiten Reifensatz zwischenlagern, was womöglich mit Zusatzkosten verbunden ist.

Zudem spart man einen Satz Reifendrucksensoren, denn bei jedem Wechsel müssen die Sensoren neu kalibriert werden. So spart man schlussendlich Geld und Zeit. Doch es gibt eben auch eine nicht zu vernachlässigende Kehrseite. Ganzjahresreifen stellen nur einen Kompromiss zu Sommer- und Winterreifen dar – wie viele Testergebnisse zeigen.

Keine Alternative zu SaisonreifenQuelle: ADACQuelle: ADAC

Sowohl im ADAC -Test, wo nur zwei Reifen ein befriedigend bekamen, als auch beim ACE-Reifentest, in dem lediglich drei von zehn Allwetterreifen das klare Prädikat "empfehlenswert" erhielten, zeigen, dass die Ganzjahresreifen weder von den Performanceeigenschaften noch von den Kosten her, die bessere Wahl sind - in vielen Fällen eher sogar im Gegenteil. Nach wie vor sind Ganzjahresreifen kostspieliger, da diese im Preissegment der Winterreifen liegen.

Das Problem: Ganzjahresreifen liegen zwar vor allem bei Schnee, Eis und Kälte auf dem Niveau von Winterreifen, sind auch teilweise mit dem Alpinsymbol und "M+S"-Zeichen versehen, haben jedoch auf trockener Fahrbahn bei Hitze die größten Nachteile. Denn sie bringen aufgrund der Gestaltung des Profils und der Lamelleneinstellung weniger Grip auf die Straße.

Zudem sind die Allwetterreifen von der Laufleistung her deutlich hinter den jeweiligen Saisonalreifen. Sie haben laut Erfahrung des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) eine bis zu 30% geringere Laufleistung. Durch diese Gründe gleichen sich vermeintliche Mehrkosten für zusätzliche Felgen, Sensoren für das Reifendruck-Kontrollsystemen (RDKS) und mögliche Einlagerungskosten wieder aus. Je nach jährlichen Laufleistungen werden die Kosten schnell kompensiert.

Keine Kontrolle der Reifen

Ein nicht zu unterschätzender Nachteil hängt mit dem Reifenwechsel selbst zusammen. Da der Werkstattbesuch durch den nicht nötigen saisonalen Wechsel entfällt, wird dadurch auch nicht zweimal im Jahr in diesem Zusammenhang eine Überprüfung der Reifen durch das entsprechende Fachpersonal durchgeführt. Verschleißerscheinungen und der richtige Reifendruck nicht regelmäßig überprüft.

Gerade wenn der Reifen abgefahren ist und die erforderliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm nicht aufweist, ist mit einem Bußgeld von bis zu 75 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Daher empfehlen Sicherheitsexperten, zumindest einmal im Jahr die Ganzjahresreifen in einen Fachbetrieb einer Prüfung unterziehen zu lassen.

Fazit

Trotz des anhaltenden Booms und den teilweise ordentlichen Testergebnissen von Ganzjahresreifen empfiehlt die AUTOFAHRERSEITE.EU den Wechsel der Reifen für die jeweilige Saison, um mit optimalen Eigenschaften auf die typischen Straßenverhältnisse vorbereitet zu sein. Ganzjahresreifen eignen sich eher für Klein- und Kompaktwagen sowie Verteilerfahrzeuge mit relativ geringer Motorisierung und niedrigen Kilometerlaufleistungen im Jahr, die überwiegend in Ballungsgebieten und Großstädten bewegt werden – also in der Regel so genannte Zweit- und Drittfahrzeuge – geeignet sind. Ansonsten gilt: Sommerreifen im Sommer; Winterreifen im Winter. Vertrauen Sie also in jedem Fall Ihrem Kfz-Meister!

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

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