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Online Mangelmelder - digital, einfach, sicher

Geschrieben von SMo. Veröffentlicht in Tipps & Trends

Im Jahr 2022 führte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) rund 900 Produktsicherheitsuntersuchungen durch, die zu insgesamt 522 Rückrufen führten und 3 Millionen Fahrzeuge betrafen. So stellt das KBA sicher, dass serienmäßige Sicherheits- und Produktionsmängel durch die Fahrzeughersteller behoben werden. Ein neues Onlinetool soll nun Verbrauchern die Möglichkeit geben schnell und einfach potenzielle Serienmängel an das KBA zu melden. Ein große Chance.

Steuerkette

Der Mangelmelder ist über die Webseite des KBA oder direkt hier zu erreichen. Nach Angabe der eigenen Emailadresse erhalten Verbraucher eine Mail mit der "Einladung" den Mangel zu melden sowie alle erforderlichen Unterlagen einzureichen. Im Wesentlichen müssen hierzu in drei Bereichen Angaben getätigt werden:

 Fahrzeug

-Fahrzeugidentifikationsnummer

-Kilometerstand

-Wartungszustand und -historie

-bauliche Modifikationen

-Vorbesitzer

-mögliche Unfallschäden und Reparaturen

 Fehler

 -in welcher Situation trat der Fehler auf

-wie wurde der Fehler bemerkt

-Folgen

-Fotos der Schäden (falls möglich)

-vorangegangene Kommunikation mit dem Hersteller (falls möglich)

 Personenbezogene Daten 

 -Für die Kommunikation des KBA mit dem Hersteller und Prüfungen durch denselben 

Sofern alle Unterlagen vorhanden sind, können diese unkompliziert hochgeladen werden, um die dazugehörigen Fehlerbeschreibungen zu ergänzen. Durch die strukturierte Menüführung und die Möglichkeit zusätzliche Unterlagen hochzuladen, soll die Notwendigkeit von Rückfragen durch das KBA minimiert werden. Außerdem weist das KBA explizit darauf hin, dass nicht jeder aufgedeckte Fehler bei einem Kraftfahrzeug automatisch einen serienmäßigen Produktionsmangel darstellt und Verbraucher keine Unterstützung bei der Durchsetzung von Garantie- bzw. Kulanzforderungen gegenüber dem Hersteller zu erwarten haben.

Es stellt sich also nicht ganz unberechtigt die Frage, warum Verbraucher den neuen Onlinemelder überhaupt nutzen sollten, denn konkrete Unterstützung bleibt zunächst scheinbar aus. Die dezentrale Meldemöglichkeit birgt allerdings für die Zukunft ganz entscheidende Vorteile, die mit der Arbeitsweise des KBA zusammenhängen.

Informationsnetze ausbauen

Die Aufgabe der Marktüberwachung vollzieht das KBA schwerpunktmäßig durch drei Werkzeuge: Produktprüfungen, Rückrufe und Sanktionen. Erstere stellen sicher, dass die in Verkehr gebrachten Kraftfahrzeuge auch in der Realität mit den genehmigten Parametern übereinstimmen. Sofern dies nicht der Fall ist, dienen Rückrufe dazu, Sicherheitsrisiken von Verbrauchern und Umwelt zu beseitigen. Missachten Hersteller die rechtlichen Rahmenbedingungen gezielt, kann das KBA Sanktionen gegen die verantworlichen Akteure aussprechen.

Bei knapp 60 Millionen Kraftfahrzeugen auf dem deutschen Markt kann das KBA Untersuchungen jedoch nur in verhältnismäßig geringem Umfang durchführen, was dazu führt dass gerade unscheinbarere serielle Fehlerbilder länger unter dem "Radar" bleiben. Der neue Mangelmelder soll hier Abhilfe schaffen und in großem Maßstab den Informationsfluß bezüglich potenzieller Mängel ausweiten. Das so entstehende Netz von potenziell Betroffenen ist in der Lage zeitnah Häufungen bestimmter Fehler abzubilden und frühzeitig die Aufmerksamkeit auf Fehlerquellen zu lenken, die anderweitig vielleicht unbemerkt geblieben wären.

Wie Verbraucher vom neuen Tool profitieren

Hier zeigt sich auch deutlich, welche Vorteile Verbrauchern durch die Nutzung des Mangelmelders erwachsen, denn durch die schnellere Identifikation von Sicherheitsmängeln und Produktionsfehlern werden auch die Reaktionszeiten des KBA verkürzt. Rechtsansprüche gegen Fahrzeughersteller durchzusetzen dürfte damit gleichfalls vereinfacht werden.

Fazit

Mit dem neuen online Mangelmelder des Kraftfahrt-Bundesamtes hat die Behörde einen wichtigen Schritt in Richtung Verbrauchermündigkeit getätigt und eine Möglichkeit geschaffen, digitale Informationsnetze "demokratisch" zu nutzen. Jetzt kommt es auf den Einzelnen an, diese Möglichkeiten auch zu nutzen.

Für Unterstützung und weitere Informationen können sich Betroffene außerdem an unseren Netzwerk-Anwalt wenden.

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Fotos dieses Artikels:

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, AUTOFAHRERSEITE.EU