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Österreich: Vignette nun auch digital

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Ein neues Jahr bedeutet gleichzeitig eine andere Farbe der Vignette in Österreich. 2018 ist diese kirschrot. Doch ab diesem Jahr könnten weniger Autoscheiben mit den Plaketten auf österreichischen Autobahnen unterwegs sein. Denn: Die Vignette gibt es nun auch in digitaler Form. Wir erklären Ihnen, worauf geachtet werden muss.

Quelle: ASFINAGQuelle: ASFINAGRund um den Jahreswechsel müssen sich Autofahrer, die die Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich nutzen, um die neue Vignette bemühen. Mittels des Aufklebers wird aufgezeigt, dass man die Mautgebühren entrichtet hat. Die jeweilige „Pickerl“, wie die Vignette Österreich auch genannt wird, ist vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des Folgejahres gültig.

Die Autobahnvignette kann man an Tankstellen und Raststätten in Grenznähe zu Österreich, zum Beispiel an allen Rastanlagen an der Autobahn A 8 von München nach Salzburg, erwerben. Die Verkaufsstellen sind mit dem Vignettensymbol gekennzeichnet. Ein großer Haken: Gerade in Ferienzeiten herrscht dort oft großer Andrang, sodass man viel Zeit einplanen muss.

Diesen unnötigen Zeitfresser und Stress kann man sich allerdings sparen, wenn man vor Reiseantritt bereits eine Vignette kauft. Beim ADAC, dem AvD, dem österreichischen ÖAMTC oder anderen Automobilclubs sowie dem österreichischen Autobahnbetreiber ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) können diese auch online oder telefonisch bestellt werden. Sie sollten dann aber bis zu 5 Tage Lieferzeit einberechnen.

Nun auch digital

Seit November 2017 gibt es nun eine zusätzliche Möglichkeit: die Vignette kann auch digital erworben werden. Somit entfällt das alljährliche Aufkleben und Abkratzen. Die Registrierung erfolgt dabei über das Kennzeichen, über diesen können die Kontrollkameras auf Autobahnen sowie die Polizei feststellen, ob das Fahrzeug mit einer digitalen Vignette „ausgestattet“ ist.

Da die digitale Vignette an das Kennzeichen gebunden ist, brauchen Wechselkennzeichen-Besitzerinnen und Besitzer nicht mehr für jedes Fahrzeug eine eigene Vignette, sondern nur eine einzige digitale Pickerl für bis zu drei Fahrzeuge. Zudem erspart man sich mit dem Kauf einer digitalen Vignette das Anschaffen einer Ersatzvignette bei Scheibenbruch.

Die digitale Vignette ist über den Webshop der ASFINAG.at oder die ASFINAG-App erhältlich. Dort kann per Kreditkarte oder PayPal bezahlt werden. Einen Haken hat die ganze Angelegenheit! Aufgrund des Rücktrittsrechts bei Online-Käufen, das 14 Tage beträgt, ist die digitale Vignette frühestens am 18. Tag nach dem Kaufdatum gültig. Auch der ADAC biete die digitale Vignette ebenfalls an, die direkt in den Geschäftsstellen erhältlich ist, was den Vorteil hat, dass es keine Sperrfrist gibt und die Vignette sofort gültig ist.

Bei den wählbaren Gültigkeitszeiträumen verändert sich nicht. Für die Klebe- sowie die Digitalvignette kann man für 10-Tage, 2-Monate oder ein Jahre erworben werden. Auch die Tarife sind für beide Varianten gleich. Änderungen gibt es dabei dennoch.

Vignette wird teurer

Wie so vieles erhöhen sich auch die österreichischen Mautgebühren in diesem Jahr. Der Tarif wird um ein Prozent angehoben. Der neue Preis für die Pkw-Jahresvignette beträgt 87,30 Euro (+ 90 Cent), für zwei Monate 26,20 Euro (+ 30 Cent) und das 10-Tages-Pickerl kostet jetzt 9 Euro (+ 10 Cent).

Auch Motorradfahrer müssen in Österreich 2018 tiefer in die Tasche greifen: Die Jahresvignette kostet nun 34,70 Euro (+ 30 Cent), die Zwei-Monats-Vignette 13,10 Euro (+ 10 Cent) und die Zehn-Tages-Vignette 5,20 Euro (+ 10 Cent).

Erhebliche Strafen

Wer ohne gültige Vignette in Österreich fährt, für den kann es schnell teuer werden. Man muss eine sogenannte Ersatzmaut bezahlen. Bei Pkws bis 3,5 Tonnen beträgt die Strafzahlung 120 Euro, für Motorräder (einspurige Fahrzeuge) liegt dies bei 65 Euro. Dies gilt ebenfalls für Pickerl, die nur unvollständig oder gar falsch aufgeklebt. Ein Fehler begehen viele Autofahrer jedoch immer wieder: Sie fahren bis zum ersten Autobahn-Rasthof, an dem Vignetten verkauft werden. Doch wird man auf dem Weg dorthin ohne Vignette gefilmt und muss ebenfalls die Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro bezahlen. Die Mautpflicht gilt jedoch ab der Grenze.

Quelle: ASFINAGQuelle: ASFINAGRichtig teuer wir es, wenn eine vorsätzliche Manipulation nachgewiesen wird. Sprich: Eine bereits geklebte Vignette wird abgelöst und zum Beispiel an einem anderen Fahrzeug wieder verwendet, verdoppelt sich die Strafe: Autos müssen 240 Euro und Zweiräder 130 Euro zahlen. Grundsätzlich gilt: Klebt die Vignette, darf diese nicht mehr abgezogen werden, sonst verliert sie ihrer Gültigkeit.

Man muss wissen: Österreich hat über Jahrzehnte nicht nur in seine Straßen investiert, sondern auch in Kontrollsysteme. Fest installierte sowie mobile Kameras in der Nähe der Grenze fotografieren jedes Auto und machen ein hochauflösendes Foto von der Frontscheibe. Das engmaschige Überwachungsnetz erwischt ziemlich jeden Mautpreller. Auch wenn man nicht auf frischer Tat bzw. Vorort erwischt wird, muss man sich keine Sorgen machen, auch über die Landesgrenzen hinweg werden Bußgelder per Brief eingefordert.

Aber es geht noch schlimmer. Wird die Ersatzmaut nicht bezahlt, erstattet die österreichische Autobahnbetreibergesellschaft ASFINAG eine Anzeige und leitet ein Bußgeldverfahren (in Österreich: Verwaltungsstrafverfahren) ein. Kommt dieser der Bußgeldforderung nicht nach, kann diese zwangsweise eingetrieben, also vollstreckt werden. Dann droht eine Strafe von mindestens 300 bis maximal 3000 Euro.

Fazit:

Planen Sie vor Reiseantritt, wo und wann Sie die Vignette für das österreichische Autobahnnetz kaufen. Sobald Sie die Grenze überschreiten, muss eine entsprechende Autobahnvignette an Ihrer Windschutzscheibe kleben. Wenn Sie die digitale Vignette online erwerben, um sich so das Anbringen und das spätere Abkratzen zu ersparen, sollten Sie definitv vorausschauend planen! Denn Sie dürfen nicht vergessen: Erwerben Sie die Pickerl online, dauert es 18 Tage, bis diese gültig ist. Mautpreller haben in Österreich keine Chance, das Kontrollsystem erwischt jeden.

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