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Immer mehr grüne Umweltplaketten werden gefälscht!

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Quelle: GTÜQuelle: GTÜ

Eigentlich sollten die grünen Plaketten den Autofahrern einen legalen Weg in die Umweltzonen ebnen, aber nun tauchen immer mehr Fahrzeuge mit gefälschten Plaketten auf. Was steckt dahinter? Wie ist die Rechtslage und welche Strafen haben Plakettensünder zu erwarten?

Wie ist die aktuelle Rechtslage für die Benutzung von Umweltzonen?

Die ersten Umweltzonen wurden am 1. März 2007 in Deutschland eingerichtet. Sinn und Zweck sollte die Senkung der Feinstaubwerte in Ballungsräumen sein. Um in diese Zonen einfahren zu können, benötigte man die entsprechend farbig klassifizierten Plaketten. Ursprünglich ein Drei-Stufenmodell, wurden alle Umweltzonen nach und nach auf die grüne Zone umgestellt. Seit dem 1. Januar 2015 gibt es zwei neue Umweltzonen in Deutschland: Siegen und Offenbach. Im Laufe des Jahres wird Darmstadt voraussichtlich noch dazukommen. Damit gibt es insgesamt 50 Umweltzonen in ganz Deutschland, 48 können ausschließlich mit einer grünen Plakette befahren werden, die übrigen zwei Umweltzonen (Augsburg und Neu-Ulm) können auch weiterhin mit der gelben Plakette befahrbar werden.

Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EUNur mit Plakette in die Umweltzonen

Viel Sympathie haben die Autofahrer den Umweltplaketten nie entgegengebracht. Das lag vielleicht auch an der rigorosen Durchsetzung der Umweltauflagen. Die führten dazu, dass Fahrzeuge, die noch viele Jahre ihren Dienst erfüllt hätten, unter Wert verkauft wurden, nur um der drohenden Nachrüstung mit enorm teuren Katalysatoren, zu entkommen. Viele Bürger sprachen von Entmündigung, da sie die positiven Auswirkungen der Umweltzonen nicht erkennen konnten. Und das setzt sich für viele Autofahrer fort und führt dazu, dass gefälschte Plaketten angebracht, ohne sich der Auswirkungen bewusst zu werden, nur um Kosten zu sparen.

Welche Fahrzeuge bekommen denn überhaupt eine grüne Plakette?

Mindestens die Euro 1-Norm muss von den Benzin- oder Gasfahrzeugen erfüllt werden. Dieselfahrzeuge mit einem Partikelfilter müssen zumindest die Euro 3 Norm erfüllen. Sollte kein Partikelfilter vorhanden sein, ist die Euro 4 Norm die unterste Grenze. Dazu kommt allerdings noch eine Vielzahl an Ausnahmen und Varianten. Um die Einstufung Ihres Fahrzeugs und die Nachrüstmöglichkeiten zu überprüfen, können Sie eine aktuelle Abfrage beim TÜV Nord oder bei der Dekra.

Was sind gefälschte Plaketten und welche Strafen drohen?

Die gefälschten Plaketten werden hauptsächlich über das Internet vertrieben. Ab fünf Euro werden diese Artikel über die einschlägigen Web-Shops angeboten. Der vermeintlich legale Trick dahinter ist die Deklarierung der Plakette als Deko-Artikel. Was jedoch für den Anbieter ein harmloser Deko-Aufkleber ist, wird mit dem Aufkleben an der Frontscheibe zur gefälschten Schadstoffplakette. Dann drohen Strafen, denn diese Art des Plakettenbetrugs stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Dementsprechend werden 80 Euro Bußgeld fällig. Da die sogenannten Deko-Plaketten keine Urkunden sind, ist die Verwendung bislang noch nicht strafbar. Weil die Plaketten keine Rechtsgültigkeit besitzen, wird der Betrieb eines Kfz mit gefälschter Plakette wie Fahren ohne eine rechtsgültige Plakette behandelt.

Weitaus krimineller sind diese beiden Varianten: Ein Gutachter verkauft eine echte Plakette und bringt sie auf einem Fahrzeug auf, das nicht den Feinstaub-Bestimmungen entspricht. Dies erfüllt den Tatbestand einer Falschbeurkundung. Oder aber ein Aufkleber wird ohne Kennzeicheneintrag gekauft und man trägt das Kennzeichen selber ein. In diesem Fall handelt es sich um eine Urkundenfälschung.

In beiden Fällen kann das Strafmaß bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug bedeuten, auch wenn bisher keine entsprechenden Urteile gefällt wurden. Zukünftig kann sich die Lage innerhalb der Strafverfolgung allerdings schnell ändern.

Quelle: KÜSWer kann mich bei einer eventuellen Umrüstung beraten?

Die unabhängigen Kfz-Werkstätten stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Sie können Ihnen Auskunft über den aktuellen Status des Fahrzeugs geben und Sie auch zu einer Umrüstung bzw. Nachrüstung mit einem Partikelfilter oder Katalysator beraten. Oftmals sieht man die Dinge dann klarer und kann - nach erfolgter Nachrüstung und der Ausstattung - mit einem guten Gewissen und einer grünen Plakette die Umweltzonen befahren.

Aus aktuellem Anlass möchten wir an dieser Stelle noch dazu raten Dieselpartikelfilter, Nachrüst- und Austausch-Katalysatoren nicht im Internet zu kaufen. Denn dort werden viele unwirksame und gefälschte Produkte angeboten. Vertrauen Sie daher besser Ihrem persönlichen Ansprechpartner in Ihrer freien Werkstatt.

Fazit

Auch wenn nicht jeder den Sinn der Umweltzonen erkennt... Fakt ist, dass sie rechtsverbindlich sind. Das heißt: Fährt man ohne gültige Schadstoffplakette in die Umweltzonen ein, wird eine Strafe fällig. Wie hoch die im Einzelfall sein wird, hängt von der Art des Vergehens ab. Selbst wenn einige Gemeinden überlegen, aufgrund einer zu geringen Schadstoffreduzierung die Umweltzonen wieder abzuschaffen, bleibt doch die gesetzliche Vorgabe, die Zonen nur mit einer entsprechenden Zulassung zu befahren.

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

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Fotos in diesem Artikel:

Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU; KÜS; GTÜ


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