Motoren- und Nachfüll-Öl …das sollten Sie beachten!
Motoröl ist ein Schmierstoff. So viel ist klar. Doch die viskose Flüssigkeit erfüllt parallel dazu noch weitere wichtige Aufgaben, um den Motor zu schützen und zu unterstützen. Nicht ohne Grund haben wir es heute mit einem waschechten Hi-Tech-Produkt zu tun, wenn wir einen Ölkanister in der Hand haben.
Schon der Alltagsbetrieb verlangt den Komponenten in einem Fahrzeugmotor einiges ab. Denn die interne Verbrennung sorgt für extreme Temperaturen und hohen Druck, der durch die Verdichtung des Kraftstoff-Luft-Gemisches noch verstärkt wird. Außerdem wirken gewaltige mechanische Kräfte auf Kolben, Pleuel und Kurbelwelle. Schließlich sind diese immerhin stark genug, um das komplette Fahrzeug in Bewegung zu setzen und auf hohe Geschwindigkeiten zu beschleunigen. Kein Wunder also, dass im Motor spezielle Metalle und Legierungen zum Einsatz kommen müssen, um diesen Kräften standzuhalten. Große Hitze und starke Reibung von Metall auf Metall bringen jedoch große Probleme mit sich. Die Arbeit des Motors wird daher erst durch den Einsatz von Motoröl möglich. In der Folge sprechen sich Motorenentwickler und Ölhersteller heute schon bei dem Entwurf ihrer Produkte miteinander ab, damit sich diese Komponenten anschließend perfekt ergänzen.
Ohne Schmierung läuft kein Verbrennungsmotor
Bei der Konstruktion eines Motors achten die Ingenieure darauf, dass das Öl jederzeit an den wichtigsten Reibungspunkten verfügbar ist. Dazu befindet sich im Motor eine Vielzahl von Ölkanälen und -leitungen. Dank ihnen gelangt der Schmierstoff dorthin, wo er besonders dringend benötigt wird. So ermöglicht er beispielsweise dem Kolben eine nahezu reibungsfreie Bewegung durch den Zylinder und schützt die Motorlager, die den wohl höchsten Belastungen im Motor ausgesetzt sind. Auch die zur Steuerung des Motors notwendigen Nockenwellen und der sogenannte Ventiltrieb könnte ohne Motoröl nicht arbeiten.
Das Öl erfüllt jedoch weitere Aufgaben
Was viele nicht wissen ist, dass Motoröl auch bei der Kühlung des Motors eine entscheidende Rolle spielt. Es wird daher zum Beispiel in einigen Motoren gezielt an die Unterseite des Kolbens gesprüht, um das Material vor dem Schmelzen und Durchbrennen zu bewahren.
Die kühlende Wirkung des Motoröls wird besonders deutlich, wenn man an die sogenannten luftgekühlten Motoren denkt, die in der Vergangenheit nicht nur Fahrzeuge des alltäglichen Lebens wie den VW Käfer oder die Ente von Citroen antrieben. Dank eines ausgesprochen großen Ölvolumens kamen lange Zeit selbst einige Sport- und Rennwagen ohne Wasserkühlung aus. Der Schmierstoff übernahm dazu den größten Teil der Wärmeübertragung.
Gutes Öl hält den Motor von innen sauber
Obwohl das Öl und die Konstruktion des Motors dafür sorgen, dass kaum Reibung stattfindet, lässt sich ein gewisses Maß an internem Verschleiß nie vermeiden. Dabei entstehen feinste Metallpartikel, die großen Schaden anrichten könnten, wenn sie sich ungehindert durch den Motor bewegen würden. Diese Partikel bindet das Öl jedoch und transportiert sie ab, sodass sie vom Ölfilter aus dem Kreislauf entfernt werden können.
Abrieb ist jedoch nicht der einzige Fremdstoff, der in das Innenleben des Motors eindringen kann. Trotz der extrem geringen Fertigungstoleranzen im Motor gelangen während des Betriebs kleinste Mengen Öl in den Zylinder und verbrennen dort. Auf dem gleichen Weg gelangen feste und gasförmige Verbrennungsrückstände zurück in das Öl. Darunter befinden sich neben feinsten Rußpartikeln außerdem geringe Mengen gasförmigen Wassers und andere Abgasbestandteile. In den Abgasen jedes Verbrennungsmotors befinden sich auch die Verbrennungsprodukte von Schwefel- und Stickstoffverbindungen aus dem Kraftstoff. Zusammen mit dem dort kondensierenden Wasser bilden diese im Inneren des Motors korrosive Säuren.
Angesichts der Tatsache, dass empfindliche metallische Oberflächen teilweise allein durch die Anwesenheit von Wasser oder Luft korrodieren können, stellen diese Säuren eine große Gefahr für den Motor dar. Ein Motoröl enthält daher bestimmte Zusätze, die saure Verbindungen neutralisieren und somit unschädlich machen können. Auch vor dem Kontakt mit Wasser und Luftsauerstoff schützt das Öl die Komponenten des Motors.
Welches Öl ist das Richtige?
So verschieden die Motoren in unseren Autos sind, so unterschiedlich sind auch die unzähligen Motoröl-Sorten, die auf dem Markt angeboten werden. Beispielsweise gibt es besondere Öle für Diesel- und Benzinmotoren, Öle mit unterschiedlicher Viskosität bei verschiedenen Temperaturen und besonders langlebige Öle, die die langen Wechselintervalle in modernen Fahrzeugen überhaupt erst möglich machen. Zusätzlich stellt jeder Fahrzeughersteller besondere Anforderungen an die Öle, die in seinen Fahrzeugen verwendet werden dürfen. In jedem Fall sollten Autofahrer beim Ölkauf nicht am falschen Ende sparen und sich auf das fachkundige Urteil ihrer unabhängigen Fachwerkstatt verlassen.
Fazit:
Öl ist nicht gleich Öl und ein hochwertiges Motoröl ist ein echtes Hi-Tech-Produkt. Bei seiner Herstellung kommen Grundöle und Zusatzstoffe zum Einsatz, deren Qualität und Mischungsverhältnis entscheidend sind. Nur so kann das Öl den extremen Bedingungen im Motor standhalten und dort seine reinigende, reibungsmindernde und kühlende Wirkung entfalten. Denn es ist klar: Ohne Motoröl kann kein Verbrennungsmotor betrieben werden. Dieser Umstände sollte man sich als Autofahrer bewusst sein, wenn es Zeit für den nächsten Ölwechsel ist. Die Experten in Ihrer unabhängigen Fachwerkstatt übernehmen dann nicht nur den Austausch des Öls und die ordnungsgemäße Entsorgung des Altöls.
Unser Tipp für Sie: Lassen Sie sich von Ihrer Werkstatt nach dem Besuch noch einen Liter Öl zum Nachfüllen mitgeben. Dann haben Sie bei Bedarf immer frischen Schmierstoff dabei und brauchen sich keine Gedanken darum machen, ob Sie das richtige Öl für Ihr Auto finden, wenn es mal knapp wird.
Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche
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