Serviceintervalle einhalten: Pflichtbedingung für die Garantie!
Serviceintervalle. Viele Autofahrer denken nicht daran, bis auf einmal eine Meldung in ihrem Fahrzeug erscheint. Oft wird dies dann als lästige Pflichtaufgabe verstanden oder der erforderliche Termin gar nicht erst wahrgenommen. Die regelmäßigen Checkups einzuhalten, ist nicht nur in Hinblick auf Garantieleistungen eine gute Idee, sondern bringt auch viele weitere Vorteile mit sich. Warum das so ist, lest Ihr in diesem Artikel.
Warum sind Services in der Garantiezeit überhaupt notwendig? Das Auto ist doch neu.
Fahrzeuge bedürfen ständiger Pflege und Aufmerksamkeit. Von Beginn an sind diese Maßnahmen genau durchgeplant, denn auch neue Automobile nutzen sich durch ihren Gebrauch permanent ab. Nehmen Autofahrer die erforderlichen Pflegemaßnahmen nicht wahr, drohen früher oder später Ausfallerscheinungen in besonders beanspruchten Baugruppen. Doch wie genau sehen die Wartungsschritte aus und warum müssen auch Neuwagen überprüft werden?
Das wird gemacht
Die jeweiligen Servicemaßnahmen unterscheiden sich je nach Umfang, denn es gibt sogenannte große und kleine Inspektionen. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass der Tausch von Betriebsflüssigkeiten (Öl, Kühlmittel, Bremsflüssigkeiten usw.) und Verschleißteilen (Bremsen, Zahnriemen, Wasserpumpen usw.), Überprüfungen auf Funktionstüchtigkeit oder Schäden, sowie kostenlose Nachbesserungen (sog. Feldaktionen) durchgeführt werden.
Tausch- sowie Überprüfungsmaßnahmen haben gute Gründe, weil sie maßgeblich für den sicheren Betrieb eines Automobils sind. Bremsflüssigkeiten reichern sich beispielweise über die Zeit mit Wasser an. Gerät dieses in den Bremsschläuchen durch die hohen Temperaturen der Bremsblöcke zum Kochen, kann durch die daraus entstehenden Luftblässchen nicht der benötigte Bremsdruck aufgebaut werden.
Mit Motoröl verhält es sich ähnlich. Über Zeit erfährt das Öl nämlich einen Eintrag von Ruß, Metallspänen, verschiedenen Schwefeloxidverbindungen oder Kraftstoffresten. Wird die Verschmutzung zu stark, kann das Öl seine Aufgabe der Motorschmierung nicht mehr wahrnehmen und der Verschleiß verstärkt sich durch die erhöhte Reibung signifikant.
Abnutzung erfahren manche Bauteile wie Wasserpumpen, Bremsbeläge oder Zahnriemen ohnehin permanent, weswegen Sie auch Verschleißteile heißen. Sie müssen nach bestimmten Laufleistungen aufgrund ihrer mechanischen Dauerbelastung schlichtweg getauscht werden.
Was bringt die Inspektion?
Inspektionen sind also keine optionalen Maßnahmen, sondern zentral für die Verkehrstüchtigkeit und den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs. Außerdem verringern Autofahrer damit die Möglichkeit plötzlicher böser Überraschungen. Ein kurzfristiger Ausfall der Bremse, der Motorkühlung oder der Kupplung ist mit intervallgerechten Services sehr unwahrscheinlich.
Die gute Pflege hat außerdem einen positiven finanziellen Nebeneffekt: Der Werterhalt bleibt stabil, denn es lässt sich über Servicehefte oder digitale Servicenachweise nachhalten, dass Verschleißerscheinungen aller Wahrscheinlichkeit nach minimiert wurden und dem Besitzer an einer effektiven Pflege des Fahrzeuges gelegen war.
Entscheidend: Garantiebedingungen
Serviceintervalle minutiös wie vom Hersteller vorgegeben einzuhalten ist aus einem weiteren Grund wichtig: Garantiegeber sind nämlich nur zu den vertraglichen Garantieleistungen im Schadenfall verpflichtet, wenn der Fahrzeughalter nachweisen kann, dass die erforderlichen Servicemaßnahmen fristgerecht nach Herstellervorgaben durchgeführt wurden. Andernfalls berufen sich Hersteller auf die nicht eingehaltenen Garantiebedingungen und der Verbraucher geht zuweilen leer aus.
Davon ausgenommen sind Mängel, bei denen kein Wirkzusammenhang zwischen dem Mangel und nicht oder falsch erfolgter Wartung besteht. Tritt zum Beispiel an einem Elektromotor der Scheibenwischer oder an den Sitzgurten ein Defekt auf, muss der Garantiegeber trotzdem nachbessern. Gleiches gilt für alle wartungsunabhängigen Baugruppen und Komponenten.
Die Bandbreite der vorgegebenen Intervalle variiert allerdings je nach Hersteller, Fahrweise, Fahrzeug- und Motortyp, ebenso wie die Garantiezeiten. Ein VW Golf, der überwiegend per Langstrecken auf Autobahnen bewegt wird, hat andere Intervalle als beispielsweise ein Toyota Auris, der überwiegend innerstädtisch gefahren wird.
Während KIA ganze "7 Jahre Garantie" verspricht, sind es bei Mercedes-Benz zwei Jahre, ebenso bei Volkswagen, mit der Option diese im Anschluss kostenpflichtig zu verlängern. Es lohnt sich daher für Verbraucher, die jeweils relevanten Serviceintervalle genau zu kennen, denn werden diese kilometermäßig oder zeitlich überzogen, verweigern die meisten Hersteller eine Garantieleistung.
Nun fahren nicht alle Hersteller eine derart rigorose "Null Toleranz Strategie". BMW etwa gewährt regelmäßig Nachbesserungen auf Kulanz bei Fahrzeugen bis 6 Jahren und 180.000 Kilometern, wenn diese herstellerkonform unter Verwendung von Original-BMW-Teilen gewartet wurden. Ein Anspruch entsteht dem Verbraucher hieraus jedoch nicht. (Mehr zu Kulanz, Garantie und Gewährleistung gibt es hier zu lesen).
Fazit
Es gibt viele gute Gründe sich an die vom Fahrzeughersteller vorgeschriebenen Wartungsintervalle zu halten: Fahrsicherheit, Schutz vor unangenehmen Überraschungen, erhöhte Kulanzwahrscheinlichkeit und vor allem Wert- sowie Garantieerhalt! Denn so Sind sie im Schadenfall auf der sicheren Seite und müssen sich nicht unnötigerweise Gedanken machen. Die Alternative ist auf lange Sicht nicht nur koststpieliger, sondern vor allem auch mit viel mehr Stress und Aufwand verbunden.
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Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU