Verhalten im Notfall: Die Rettungsgasse rettet Leben!
Bei Autounfällen mit Verletzten zählt jede Sekunde, denn sie kann über Leben und Tod entscheiden. Was können wir als Autofahrer dazu beitragen, die Rettungskräfte auf dem Weg zum Unfallort möglichst gut zu unterstützen?
Eine Fallbeispiel
Für die Unfallopfer ist das unter Umständen lebensbedrohlich, entscheiden für sie doch manchmal Augenblicke über Leben und Tod. "Rettungsgassen in Rückstaus sind für Verletzte die am Unfallort auf Hilfe warten lebenswichtig! Das könnten auch Sie oder ein Familienmitglied sein! Halten Sie die Rettungsgasse bis zum Auflösen des Staus frei!“, appelliert unser Ansprechpartner bei der Dortmunder Polizei.
Aber wie verhalte ich mich richtig?
Zurück zum geschilderten Beispiel: Die beiden verletzten Personen auf der A 45 brauchten schnelle Hilfe vor Ort. Die Feuerwehr musste mit schwerem Gerät anrücken, um einen der beiden Verunfallten aus dem Wrack zu befreien.
Gerade bei größeren Unfallszenarien hat man mit einem umfangreichen Aufgebot von Krankenwagen, Feuerwehr, Notarzt und Polizei zu rechnen. Kommen sie nicht durch, kann es für die Verletzten lebensgefährlich werden.
Jeder trägt Verantwortung
Sollte man sich nicht daran halten, kann das auch strafrechtliche Folgen haben. Nach § 49 Absatz 1 Nummer 11 der Straßenverkehrsordnung begeht derjenige, der die Rettungsgasse blockiert, eine Ordnungswidrigkeit und muss mindestens 20 Euro Verwarngeld zahlen.
Noch schlimmer ist es aber, wenn Unfallopfer wegen Fehlverhaltens lange auf Hilfe warten müssen. "Wenn jemandem nicht geholfen werden kann, weil die Rettungsgasse blockiert ist, droht sogar eine Strafanzeige. Außerdem gibt es zivilrechtliche Folgen. Das kann in die Hunderttausende gehen, wenn nachweisbar ist, dass jemand zum Beispiel Behinderungen davon trägt, weil ihm nicht schnell genug geholfen werden konnte“, weiß unser Ansprechpartner bei den Ordnungskräften.
Strafen für Nichtbildung einer Rettungsgasse
Die Strafen für die Nichtbildung einer Rettungsgasse fallen je nach konkreter Sachlage unterschiedlich aus. Außerdem können Strafen auch je nach individueller Vorgeschichte des Fahrzeugführers variieren. In aller Regel müssen Autofahrer aber mindestens mit folgenden Strafen rechnen:
Beschreibung | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Trotz stockenden Verkehrs bildeten sie auf der Autobahn oder Außerortsstraße keine freie Gasse zur Durchfahrt von Einsatzfahrzeugen. | 200 € | 2 | 1 Monat |
...mit Behinderung | 240 € | 2 | 1 Monat |
...mit Gefährdung | 280 € | 2 | 1 Monat |
...mit Sachbeschädigung | 320 € | 2 | 1 Monat |
Sie unterließen es, einem Einsatzfahrzeug mit blauem Blinklicht und Martinshorn nicht sofort freie Bahn zu schaffen. | 280 € | 2 | 1 Monat |
...mit Gefährdung | 300 € | 2 | 1 Monat |
...mit Sachbeschädigung | 320 € | 2 | 1 Monat |
*Stand: 2020
Die Rettungsgasse, die für Unfallopfer überlebenswichtig sein kann, kostet die Autofahrer nichts, nicht einmal Zeit: "Ob ich nun ein paar Meter links oder rechts stehe, macht keinen Unterschied. Ich sehe nicht mehr und komme auch nicht schneller weg“, erklärt der Experte. "Im Gegenteil: Es ist unlogisch. Man möchte schnell wegkommen, blockiert die Rettungsgasse, wodurch die Unfallstelle nicht geräumt werden kann. Und dann beschweren sich manche Leute noch, dass nicht schnell genug geräumt wird.“ Es sollte also jeder Platz machen – auch im eigenen Interesse.
Ein abschreckendes Beispiel
Beispiele dafür, wie es nicht laufen soll, gibt es leider zuhauf. Exemplarisch dafür soll das nachfolgende Video stehen. Unsere Bitte: Machen Sie es im nächsten Stau besser!
Fazit
Muss man da noch lange überlegen? Nein, denn gerade wir als Autofahrer zählen auf Hilfe, die Rettungskräfte, Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr leisten. Und wir können dankbar sein, dass diese in den allermeisten Fällen auch schnell vor Ort sind. Hier muss keine moralische Grundlage bemüht werden, denn es geht um Leben oder Tod.
Also: Platz machen für die Retter!
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Quelle: ADAC e. V, Shannon Rapp
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