Wie weit kann man eigentlich auf "Reserve“ fahren?
Für viele Autofahrer kommt das Aufleuchten der Reserveleuchte oder das akustische Warnsignal des Bordcomputers wegen niedrigem Kraftstoffstand überraschend. Denn wahrscheinlich haben nur die wenigsten Fahrzeuglenker ständig die Tankanzeige im Blick. Doch wie weit kann man in so einer Situation noch fahren um die nächste Tankstelle zu erreichen?
Je nach Modell verschieden
Grundsätzlich gilt laut TÜV Nord die Faustregel: Im Normalfall sind auf Reserve noch fünf Liter Sprit im Tank. Das sollte bei einem einen VW Golf reichen um ca rund 50 Kilometer Fahrstrecke zu ermöglichen, bei einem Porsche sieht das schon anders aus. Da kann man unter Umständen schon nach 30 gefahrenen Kilometern mit einem leeren Tank am Straßenrand stehenbleiben. In vielen Bordbüchern sind aber Informationen über die Reservereichweite enthalten, die dem Autofahrer Auskunft über die Restfüllmenge geben.
Sollte das nicht der Fall sein, kann man die technischen Daten auch direkt beim Hersteller erfragen. Glücklicherweise zeigen viele moderne Autos ihren Fahrer optisch und akustisch an, wenn aktuter Kraftstoffmangel herrscht. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen und Herstellern auf dem Markt. Dabei existieren zusätzlich Varianten von ca. fünf bis zehn Liter Sprit-Reserve, je nach Ausführung des Fahrzeugs. Und mit vielen Dieselfahrzeugen kommt man auf Grund ihres allgemein sparsameren Verbrauchs nochmal ein Stückchen weiter.
Verschiedene Faktoren
Wann der Zeitpunkt gekommen ist, dass durch ein akustisches Signal oder die Warnlampe auf den Spritmangel hingewiesen wird, ist von vielen Faktoren abhängig. Bei aktuelle Fahrzeugmodellen rechnet oftmals ein Bordcomputer die verbleibende Reichweite aus und zeigt dann die Restfahrweite an.
Messungen werden unterschiedlich durchgeführt
Um es vorweg zu nehmen: Vollkommen exakt misst keine Füllstandsanzeige. Die Anzeigen reichen von analogen Tankuhren mit Zeigern bis zu digitalen Anzeigen auf Displays. Die Messsysteme arbeiten oft auf die gleiche Weise. In den meisten Fällen sind im Tank Schwimmkörper verbaut, die durch Einflussnahme auf die Schleifkontakte oder einen Potentiometer den Füllstand an die Anzeige im Cockpit übermitteln.
Schäden sind nicht mehr zu befürchten
Was bis vor ein paar Jahren eventuell noch ein großes Problem darstellen konnte, ist heutzutage kein Thema mehr. Wird der Wagen leergefahren, muss einfach nachgetankt werden und die Fahrt kann problemlos weitergeführt werden. Vorbei sind die Zeiten der aufwendigen Entlüftung von Spritzuleitungen und Einspritzanlagen. Auch bei Dieselfahrzeugen sind, laut den Autoherstellern, keine Probleme zu erwarten.
Fragen Sie ihr Navigationssystem oder Ihr Handy
Trotz allem ist es wichtig, möglichst frühzeitig eine Tankstelle aufzusuchen. Und da kann uns die Technik im Auto unter die Arme greifen. Denn in vielen Navigationsgeräten und Navi-Apps sind die sogenannten "POI´s /Points of Interest“ enthalten. Das heißt, man kann sich die in der Nähe befindlichen Tankstellen anzeigen lassen und dann direkt ansteuern. Beachten Sie jedoch: Ihr Handy sollten Sie niemals während der Fahrt benutzen!
Und wenn man liegenbleibt?
Das kann durchaus passieren, da das Tankstellennetz seit 1969 von knapp 47.000 Tankstationen im Vergleich zu Ende 2013 auf ca. 14.400 Tankstellen geschrumpft ist. Bei einem Gesamtstraßennetzes von ca. 645 000 Kilometern bietet sich, statistisch gesehen, also nurnoch alle 45 Kilometer eine Möglichkeit, zu tanken.
Bleibt man auf der Autobahn liegen, wird es richtig teuer. Laut Bußgeldkatalog wird dann für das widerrechtliche Parken (so lautet die rechtliche Bezeichng. lt. Bußgeldkatalog) zwischen 70 und 105 Euro sowie ein Punkt in Flensburg fällig. Widerrechtliches Parken wird dem Autofahrer aus dem Grund unterstellt, dass das Halten oder Parken auf der Autobahn nicht erlaubt ist und ein Liegenbleiben aufgrund von Kraftstoffmangel ein vermeidbares Anhalten darstellt.
Fazit
Liegenbleiben aus Kraftstoffmangel ist nicht schön, kann aber passieren. Auch wenn es eigentlich der Vergangenheit angehören sollte, kann auch heute noch sein, dass manche Informationen des Fahrzeugs einfach in der Hektik untergehen. Ein 5 Liter Reservekanister kann daher schon mal das Schlimmste verhindern, achten Sie allerdings darauf, das nicht in jedem Land ein Kanister an Bord erlaubt ist! Sollte es, trotz aller Vorsicht, doch einmal passieren, das der Tank leergefahren wurde, bemühen Sie gerne unsere Werkstattsuche. Die freien Kfz-Fachwerkstätten helfen ihnen gerne weiter oder können Ihnen passende Hilfe vermitteln. Eine allzeit gute Fahrt wünscht AUTOFAHRERSEITE.EU.
Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche
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Quelle: Aral AG
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