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Wie wird der Versicherungsbeitrag bestimmt?

Geschrieben von Niklas Kidulis. Veröffentlicht in Tipps & Trends

Wie setzt sich der Kfz-Versicherungsbeitrag zusammen?
Die Höhe des Kfz-Versicherungsbeitrags variiert von Jahr zu Jahr. Grund dafür sind die vielen Berechnungskriterien und deren Gewichtung bei den jeweiligen Versicherern. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, erfahren Sie hier.

Die Statistiker des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) werten jährlich die Daten aller Kfz-Versicherungen im Land aus und berechnen die Auswirkung der Risikomerkmale. Dies dient den Versicherungsunternehmen als Orientierung für die Festlegung von Versicherungsbeitragshöhen. Folgende Merkmale werden dabei beachtet:

1. Regionalklasse

Die Regionalklassen zeigen die Schadenbilanzen von über 400 Zulassungsbezirken. Entscheidend ist nicht, wo ein Unfall oder Kasko-Schaden auftritt, sondern in welchem Zulassungsbezirk der Fahrzeughalter wohnt. Eine bessere Schadenbilanz führt zu einer niedrigeren Regionalklasseneinstufung.

2. Typklasse

Die Typklassen basieren auf den Schaden- und Unfallbilanzen von fast 32.000 verschiedenen Fahrzeugmodellen. Modelle mit geringen Schäden und Reparaturkosten werden in niedrige Typklassen eingestuft, während viele Schäden und hohe Versicherungsleistungen zu höheren Typklassen führen.

3. Jährliche Kilometerfahrleistung

Je mehr Kilometer ein Fahrzeug fährt, desto höher ist das Unfallrisiko. Dies spiegelt sich in den Schadenbilanzen der Versicherer wider. Als Faustregel gilt: Wer weniger fährt, hat niedrigere Versicherungsbeiträge als Vielfahrer.

4. Anzahl schadenfreier Jahre

Unfallfreies Fahren bringt Vorteile durch den Schadenfreiheitsrabatt. Jedes unfallfreie Jahr verbessert die Einstufung um eine Klasse. Bei einem Unfall fällt man nicht sofort auf den Ausgangswert zurück. Je nach Schadenfreiheitsklasse werden auch nach einem Unfall weiterhin schadenfreie Jahre anerkannt. Dadurch profitieren viele Fahrer, besonders die, die unfallfrei bleiben.

5. Nutzerkreis

Wer den Nutzerkreis seines Fahrzeugs einschränkt, kann den Versicherungsbeitrag senken. Die GDV-Statistik unterscheidet zwei Optionen: Entweder darf jeder mit gültigem Führerschein fahren, oder der Fahrzeughalter beschränkt die Nutzung auf sich selbst und ggf. seinen Partner. Rund 75 % der Versicherten wählen die zweite Option.

6. Nutzeralter

Statistiken zeigen, dass junge und ältere Fahrer im Durchschnitt mehr Schäden verursachen als Fahrer mittleren Alters, so steigt auch der Versicherungsbeitrag. Daher wird das Risikomerkmal „Nutzeralter“ verwendet. In der Regel entspricht das Alter des Versicherungsnehmers dem Nutzeralter, es sei denn, im Vertrag werden jüngere Fahrer genannt.

7. Fahrzeugalter bei Erwerb

Das Alter eines Fahrzeugs spielt für dieses Risikomerkmal keine Rolle; entscheidend ist, ob das Auto beim Kauf neu oder ein junger Gebrauchtwagen war. Statistiken zeigen, dass Käufer neuer oder junger Gebrauchtwagen im Durchschnitt weniger Schäden verursachen. Bei älteren Fahrzeugen hingegen ist die Schadenquote überdurchschnittlich hoch, bis es bei Oldtimern ab 23 Jahren einen Umbruch gibt.

8. Fahrzeughalter

In der Regel schließt der Fahrzeughalter auch die Kfz-Versicherung ab. Die GDV-Statistik unterscheidet jedoch zwei weitere Fälle: Wenn die Versicherung für das Auto des Partners oder für ein fremdes Fahrzeug abgeschlossen wird, treten überdurchschnittlich viele Schäden auf.

9. Tarifgruppe

Das Risikomerkmal „Tarifgruppe“ unterscheidet die Schadenbilanzen von Landwirten sowie Beamten und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes von anderen Autofahrern. Das Ergebnis zeigt, dass diese Gruppen im Vergleich zu Durchschnittsfahrern weniger Schäden verursachen.

10. Selbstbeteiligung

In der Kaskoversicherung können Versicherte meist eine Selbstbeteiligung wählen. Die Faustregel lautet: je höher die Selbstbeteiligung, desto günstiger der Beitrag. In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es normalerweise keine Selbstbeteiligung, da der Versicherer den Schaden des Unfallgegners in voller Höhe übernimmt.

 

So können Sie aktiv Ihre Kfz-Versicherungsbeiträge senken:

Es kann hilfreich sein, die Faktoren, die den Kfz-Versicherungsbeitrag beeinflussen, im Blick zu behalten. Unfallfreies Fahren, eine geringere Kilometerleistung und eine Einschränkung des Nutzerkreises könnten dazu beitragen, Kosten zu sparen. Auch eine höhere Selbstbeteiligung sowie die Wahl eines Fahrzeugs aus einer niedrigeren Typklasse könnten vorteilhaft sein. Zudem ist es sinnvoll, sich über spezielle Tarife für bestimmte Berufsgruppen zu informieren. So lassen sich möglicherweise die Kfz-Versicherungsbeiträge reduzieren.

 

 

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