Für viele angehende Autofahrer bedeutet die Anschaffung des ersten Pkw einen Schritt in die freie Mobilität. Wege werden kürzer, der persönliche Spielraum und die Freiheit, sich in seiner Umgebung ungebundener zu bewegen, lässt die Herzen vieler junger Erwachsener höherschlagen. Um die neugewonnene Freiheit finanzieren zu können, müssen die Kosten in kalkulierbarem Rahmen bleiben. Um diese überschaubar zu halten und Einsparpotenziale aufzuzeigen, hier unser AUTOFAHRERSEITE.EU - Ratgeber für Fahranfänger.
1. Führerschein möglichst früh machen
Das Auto steht schon frisch poliert in der Einfahrt, der Führerschein ist geschafft, alle Vorbereitungen sind getroffen. Jetzt nur noch eine Versicherung aussuchen und Auto anmelden, ist doch kein Thema … oder doch? Spätestens an diesem Punkt sollte der Fahranfänger taktisch vorgehen und ein paar Tipps berücksichtigen, dann klappt`s auch mit den Finanzen.
Denn hier gilt: Je eher, desto besser. Denn selbst, wenn man zeitnah keinen Wagen anschaffen will, ergeben sich aus einem früh erworbenen Führerschein viele Vorteile. Denn die Versicherungen rechnen die Zeiten zwischen Führerscheinerwerb und Versicherungsabschluss an. So wird die Einstufung in eine günstigere Schadensfreiheitsklasse möglich. Denn nach drei Jahren Führerscheinbesitz wechselt man in eine bezahlbarere Klasse. Die Einstufung beträgt dann in den meisten Fällen statt 240 Prozent dann nur noch 120 Prozent.
2. Zweitwagenregelung nutzen
Auch bieten sich klare Vorteile, wenn man sich mit den Eltern gut versteht, denn der neue Wagen kann auch von einem Elternteil als Zweitwagen angemeldet werden.
Die sogenannte „Strafklasse für Anfänger“ wird damit elegant umschifft: Bei manchen Versicherungen kann man sich sogar die Erstwagen-Schadensfreiheitsklasse auf den Zweitwagen eintragen lassen. Informieren Sie sich daher gründlich über die Versicherungsmodalitäten, denn einige Versicherungen schließen unter 24-Jährige bei dieser Regelung aus.
Ebenso sollte man auf sogenannte „verbundene“ Verträge achten. Dort werden bei einem Unfall beide Versicherungspolicen heraufgestuft. Diese Verträge machen dann wenig Sinn. Als Alternative kann man Zweitwagen auch bei einer anderen Gesellschaft versichern.
3. Versicherung auf die Eltern-Kind-Regelung ansprechen
Wenn Führerscheinneulinge ihr Kfz beim gleichen Anbieter versichern, wie das der Eltern, kann man unter Umständen direkt in die Schadenfreiheitsklasse ½ oder besser eingestuft werden. Informieren Sie sich im Vorfeld vor Vertragsabschluss bei Ihrer Versicherung.
4. Kosten durch Fahrsicherheitstraining und begleitetes Fahren reduzieren
Bei einigen Versicherungen verbessert die Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings und „begleitetem Fahren ab 17“ die Einstufung eines Fahranfängers. Deshalb sollte man, um von günstigen Tarifen zu profitieren, sich über angebotene Sicherheitstrainings bei diversen Automobilclubs informieren.
5. Das Auto gezielt nach Typklasse kaufen
Die üblichen Kandidaten sind bekannt: Golf GTI und Konsorten sind recht teuer in der Versicherung, da durch die Halter dieser Fahrzeuge viele Unfälle verursacht werden. Manche fallen dazu noch häufig einem Diebstahl zum Opfer. Machen Sie sich also schlau und schauen Sie erst einmal, ob ein typenklassen-günstiges Kfz den Ansprüchen genügt. In der Vollkaskoversicherung gibt es 25 Typklassen (10-34), in der Teilkasko 24 (10-33) und in der Kfz-Haftpflichtversicherung sind es 16 Typklassen (10-25).
6. Prozente von Verwandten übertragen lassen
Anfänger können sich Schadenfreiheitsjahre von Verwandten übertragen lassen, allerdings verliert der Verwandte dadurch aber seine gute Einstufung.
Falls aber einer der Großeltern den Wagen so oder so für immer abgeben will, kann man sich zumindest die schadenfreien Jahre gutschreiben lassen, in denen man auch ein Auto hätte fahren können und in Besitz eines Führerscheins gewesen wäre.
Bei einem Jahr Führerscheinbesitz kann also maximal die SF-Klasse 1 geltend gemacht werden, weitere Rabatte verfallen. Die Übertragung der Prozente kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
7. Wahl des Versicherungsumfangs ist wichtig
Es ist ja meistens kein Neuwagen, sondern ein guter „Gebrauchter“, der als erstes Auto zum Einsatz kommt. Deswegen sollte man überlegen, welche Versicherungen man wirklich braucht. Die Kfz-Haftpflicht ist ein Muss, aber bei einem geringen Wert lohnt es sich oftmals nicht, Schäden am eigenen Kfz vollumfassend abzusichern. Bei günstigen Gebrauchtwagen macht im Normalfall aus diesem Grund eine Vollkasko nur selten Sinn, da diese im Schadenfall nur den Zeitwert erstattet. Über die Kosten/Nutzen einer Diebstahlabsicherung sollte man sich ebenfalls Gedanken machen.
8. Sich informieren und Anbieter vergleichen
Hier bietet sich echtes Einsparpotenzial, denn bei den Kfz-Versicherer gibt es große Preisunterschiede bei den Prämien. Im Netz gibt es viele verschiedene Tarifrechner wie z.B. verivox.de, achten Sie aber auf einen belastbaren Vergleich, da nicht alle Portale neutral sind und zum Teil angeschlossene Versicherungsunternehmen mit ihren Produkten bevorzugt werden. Achten Sie auch darauf, dass Sie keinen Vertrag mit Werkstattbindung unterschreiben. Diese werden zum Teil etwas günstiger angeboten, im Falle eines Unfalls verlieren Sie jedoch das Recht, zu entscheiden, wie und wo ihr Fahrzeug repariert wird.
9. Kfz-Versicherung frühzeitig wechseln
Informieren Sie sich über den Stand ihrer Police. Sollte sie am Jahresende teurer sein als vergleichbare Angebote, kann man einen Wechsel ins Auge fassen. Achten Sie dabei aber auf Anrechnungszeiten für die Prozente, Kündigungsfristen (in der Regel bis 30.11) und Vertragsmodalitäten, um eventuellen Einbußen vorzubeugen.
10. Auf das Geld achten
Nicht allein die Prozente sind ausschlaggebend, denn was nützt einem die gute Einstufung innerhalb der Rabattierung, wenn die Versicherungstarife dafür sehr hoch sind? Auch hier hilft ein neutraler Vergleich der Versicherungen oftmals weiter. Auch sollte Sie vorher durchrechnen, ob Sie sich die laufenden Kosten incl. Versicherung, Benzin, Steuer, Wartung und Reparaturen leisten können.
11. Vorausschauend fahren und Unfälle vermeiden
Wer mehr Unfälle macht, bleibt länger in den teuren Versicherungstarifen, oder wird direkt wieder hochgestuft. Durch unfallfreies Fahren kommt man hingegen schnell in günstige Tarife und die Beiträge werden stark reduziert. Also: Fuß vom Gas und mit Bedacht Auto fahren!
Fazit
Nur Bares ist Wahres und gerade für den Anfänger zählt oftmals jeder Euro. Da nicht jede Variante für jeden Fahranfänger passt, sollte deshalb genau überlegt werden, welche Geldspar-Strategie für einen persönlich sinnvoll ist. Da sich durch die richtige Strategie eine Menge Euros einsparen lassen, liegt der bezahl- und berechenbaren Auto-Zukunft für den Fahranfänger nichts mehr im Wege.
Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche
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Fotos dieses Artikels:
Quelle: Hanne Engwald/TÜV; GTÜ; AXA Konzern AG
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