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Kfz-Rechtsschutz: Sinnvolle Absicherung oder Beutelschneiderei?

Veröffentlicht in Versicherung

Nicht jeder Verkehrsstreit geht glimpflich aus. Oftmals treffen sich die Parteien vor Gericht wieder. Und dann kann es unter Umständen richtig teuer werden. Nun wünscht man sich, man hätte im Vorfeld eine Kfz-Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Quelle: ERGO VersicherungsgruppeBei vielen Unfällen ist die Schuldfrage unklar

Noch in bester Stimmung und ohne jegliche Vorahnung kann es einen erwischen: Gerade noch über den gestrigen Grillabend sinniert, da steht man bereits, der vermeintlichen Vorfahrt beraubt, auf der Kreuzung und betrachtet die Front seines Wagens. Oder, besser gesagt, was davon übrig geblieben ist. Gottseidank ist niemandem etwas passiert, aber die Schuldfrage ist nicht eindeutig.
Jetzt ist guter Rat teuer, denn einfach die Schuld anzuerkennen würde bedeuten, man muss mit Selbstbeteiligungen oder den gesamten Reparaturkosten sowie mit steigenden Versicherungsbeiträgen leben. Ist eine Kfz-Rechtsschutzversicherung die richtige Lösung?

In welchen Fällen springt eine Kfz-Rechtsschutzversicherung ein?

Alle Rechtsangelegenheiten, die mit der Teilnahme am Straßenverkehr zu tun haben, werden über eine solche Versicherung abgewickelt. Auch bei der Forderung nach Schadenersatz oder Streitigkeiten wegen verpatzter Reparaturen kommt die Kfz-Rechtsschutzversicherung zum Tragen.
Bei manchen Tarifen ist ein Verkehrs-Verwaltungs-Rechtsschutz eingeschlossen: d.h. bei verkehrsrechtlichen Differenzen mit den Behörden ist ein Versicherungsschutz vorhanden.
Alle Kosten, die mit dem Rechtsstreit auflaufen, wie z.B. Anwaltshonorar, Sachverständigenhonorare, Gerichtskosten und auch Rechtskosten der gegnerischen Partei sind abgedeckt.
Die Kosten müssen allerdings in der vereinbarten Deckungssumme liegen und eine Wartezeit nach Versicherungsabschluss von drei Monaten muss eingehalten werden. Damit man sich sicher sein ist, dass die Versicherung den Fall auch kostenmässig komplett übernimmt, muss man vor endgültiger Beauftragung des Anwaltes eine Zusage zur Kostenübernahme des Versicherers einholen. In der Regel übernimmt das der Anwalt, sobald er eine Versicherungsscheinkopie oder den Namen und die Versicherungsscheinnummer der Gesellschaft bekommt.

Unter welchen Voraussetzungen ist die Kostenübernahme gesichert?

Ein gültiger Führerschein des Versicherten und eine ordnungsgemässe Zulassung des Fahrzeugs sind Pflicht. Vorsätzlich begangene Straftaten sind grundsätzlich vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Auch bei absehbarem Misserfolg im Rechtsstreit kann die Versicherung die Deckungszusage ablehnen. Bevor Sie einen Anwalt mit der Vertretung Ihrer Interessen beauftragen, ist es ratsam, sich die Deckungszusage selbst oder über den Anwalt bei der Versicherung einzuholen.

Für wen lohnt sich eine Verkehrs-Rechtsschutzversicherung?

Grundsätzlich sollte man genau überlegen, ob eine Rechtsschutzversicherung persönliche Vorteile bringt. Bei langen Anfahrtswegen zur Arbeit und vielen gefahrenen Kilometern im Jahr macht eine Versicherung durchaus Sinn, bei wenig zurückgelegten Kilometern und nur gelegentlichem Autofahren sollte man das Risiko abwägen. Auch hier gilt: Wenn man eine Versicherung braucht, dann ist man froh, eine abgeschlossen zu haben. Unsbesondere bei Verkehrsunfällen mit sehr schweren Personenschäden ist es sehr teuer, mittels Gutachten und eigenen Sachverständigengutachten Schadenersatz bei gegnerischen Versicherern zu erlangen. Ohne eigenen Rechtsschutzvertrag läuft man genau hier große Gefahr, sich die Durchsetzung eigener Ansprüche nicht leisten zu können.

Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU

Wo liegen die Unterschiede in den verschiedenen Verkehrsrechtschutzangeboten?

Das Leistungsspektrum der Angebote ist in den meisten Fällen ähnlich, jedoch kann die Höhe der Deckungssumme variieren. Sie sollte mindestens 250.000 Euro betragen. Zudem sollte die Versicherung auf der „Ereignis-Theorie“ basieren, das bedeutet, dass es nur ausschlaggebend ist, dass ein Schadensereignis innerhalb der Vertragslaufzeit liegt. Damit werden auch die Ursachen des Schadens, z.B. ein Defekt am Fahrzeug) der ggf. außerhalb der Frist liegt, miteinbezogen.
Außerdem sollte der Versicherte die Wahl haben, einen unabhängigen Gutachter für den Fall einschalten zu können, in dem die Versicherung die Deckungszusage eines Rechtsstreits verweigert.
Falls diese nicht eingeräumt wird, sollte der Autofahrer auf ein Schiedsgutachterverfahren zurückgreifen können.
Laut einem Vergleich von check24.de liegen die Raten einer Rechtsschutzversicherung bei einer Deckungssumme von mindestens 300.000 Euro, 150.- Euro Selbstbeteiligung und monatlicher Zahlweise zwischen 7,19 Euro und 33,18 Euro. Ein Vergleich lohnt sich also.


Fazit

Ein Fall, den sich niemand wünscht, der aber tagtäglich auf deutschen Straßen stattfindet.  Und wenn`s mal gerummst hat und die Fronten unklar sind, spätestens dann wünscht man sich seine persönliche Rechtsabsicherung. Denn Justitia ist blind, aber hören kann sie ganz gut. Und da ist das klare Wort eines guten Anwalts manchmal Gold wert.

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Fotos dieses Artikels:
Quelle: ERGO Versicherungsgruppe; Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU

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