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Müssen Neuwagen eingefahren werden?

Veröffentlicht in Tipps & Trends

Quelle: Volkswagen AGQuelle: Volkswagen AG

Das kennen viele Autofahrer noch aus der Vergangenheit: Nach dem Kauf eines Neuwagens muss dieser erst behutsam eingefahren werden. Aber zählen die Verhaltensweisen im Umgang mit dem Kfz heutzutage immer noch oder kann man das getrost vernachlässigen?

Da hat man sich gerade einen Neuwagen zugelegt und freut sich auf die erste Fahrt mit seinem Fahrzeug. Gab es da nicht eine Regel, die besagt, dass der Wagen erst ca. 1.000 Kilometer vorsichtig eingefahren werden muss? Ist das Einfahren überhaupt notwendig? Und wie sieht es mit den anderen Komponenten am Fahrzeug, wie z.B. den Reifen oder Ölen aus, gibt es da auch spezielle Vorgaben? Wichtig ist, auf bestimmte Bauteile zu achten, hier unsere Übersicht:

Beim Neuwagen sollte man auf folgende Komponenten achten:

  1. Motor:  
    Um es vorweg zu nehmen: den klassischen Ölwechsel nach einer Laufzeit von 1.000 Kilometern gibt es nicht mehr. Der Schmierstoff verbleibt bei vielen Modellen sogar bis zu Laufleistungen von mehreren 10.000  Kilometern im Motor. Das ist den geringen Fertigungstoleranzen geschuldet. Die Autobauer vertrauen hier auf die exakte Fertigung der Bauteile, auch wenn es bei bestimmten Modellen Probleme durch eine unpassende Abstimmung der Komponenten geben kann - wir berichteten
    Wichtig ist allerdings, den Motor schonend einzufahren, wobei sich eine zurückhaltende Fahrweise im mittleren Drehzahlbereich für die ersten Kilometer am besten eignet. Kräftiges Gasgeben bei niedrigen Drehzahlen ist unbedingt zu vermeiden, denn durch die ansteigenden Seitenkräfte des Kolbens unter Belastung steigt auch die Reibung an den Zylinder-Laufbahnen. Durch die auftretende Hitze können die neuen Oberflächen geschädigt werden.
    Achten Sie darauf, den Motor während der ersten Kilometer schonend „warm zu fahren“, bevor er stärker belastet wird, das ist wichtig für den Ölkreislauf und die damit verbundene Schmierung der Motorkomponenten.
    Auf „Vollgas“ während der ersten 1.000 Kilometer sollte man verzichten, denn dadurch riskiert man einen vermehrten Abtrag der Laufbahnoberflächen, was oftmals zu erhöhtem Ölverbrauch und damit zu einer geringeren Lebenserwartung des Motors führen kann. Wichtig ist, peinlich genau auf die Inspektionsintervalle und die vorgesehenen Ölwechsel zu achten, denn bei Nichteinhaltung der Vorgaben droht ein Garantieverlust! Bringen Sie kein eigenes Öl zur Werkstatt mit, denn die Werkstätten sind daran gebunden, ausschließlich spezifizierte Öle zu verwenden

  2. Bremsen:
    Bremsen an Neufahrzeugen sind mit Vorsicht zu genießen. Bedingt durch die längere Standzeit vor der Übergabe des Kfz an den Käufer und fabrikneue, nicht aufeinander eingeschliffene Bremsbeläge und – scheiben können Verzögerungen in der Bremswirkung und im Ansprechverhalten der Bremse auftreten! Auch hier müssen sich die Bauteile erst aufeinander einspielen, bevor die volle Bremsleistung zu erwarten ist. Fahren Sie daher die ersten 100 Kilometer zurückhaltend und vermeiden Sie Vollbremsungen. Rechnen Sie auf den ersten Metern mit Ihrem Fahrzeug mit hohen Einbußen im Bremsverhalten, fahren Sie vorausschauend!

  3. Stoßdämpfer:
    Gerade auch Fahrwerkskomponenten, wie z.B. die Stoßdämpfer können bei einem fabrikneuen Fahrzeug noch etwas "ruppig“ reagieren. Stöße und Schläge werden z.T. nicht exakt abgefangen, da sich auch die einzelnen Bauteile des Fahrwerks erst noch aufeinander einspielen müssen. Genaue Kilometervorgaben, wann ein Fahrwerk "eingefahren“ ist, gibt es nicht. Jedoch sind die verschiedenen Komponenten im Normalfall nach ein paar hundert Kilometerngut eingepasst.

  4. Reifen
    Wie bei einem „normalen“ Reifenwechsel gilt es, bei einem Neuwagen mit fabrikneuen Reifen die gleichen Punkte zu beachten. Reifen, die frisch aus der Produktion stammen, sind mit einem silikonähnlichen Trennmittel behaftet, durch das sie sich beim Vulkanisieren leichter aus der Form lösen lassen. Dieser Belag sorgt aber auch für einen wesentlich verminderten Grip auf der Straße. Fahren Sie daher ihre Reifen erst ca. 200 Kilometer ein, erst dann ist die Trennmittel-Schicht abgetragen und eine Aufrauhung des Pneus sorgt zusätzlich für eine gute Haftung auf der Straße.

Fazit

Lassen Sie es langsam angehen. Immerhin ist ihr Kfz nagelneu und so manches Bauteil muss erst ein paar Mal bewegt werden, bevor die volle Leistung abgefragt werden kann. Fahren Sie also ihr Fahrzeug behutsam ein, es wird sie mit einer besseren Performance und einer höheren Laufleistung belohnen. Eine allzeit gute Fahrt wünscht AUTOFAHRERSEITE.EU

 

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

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