Defekte Batterie: Kapitale Schäden durch falsche Starthilfe!
Immer wieder erreichen uns Berichte aus Werkstätten, dass Kunden durch Fehler bei der Starthilfe teure Schäden an ihren Fahrzeugen verursachen. Ist Starthilfe bei modernen Fahrzeugen überhaupt noch möglich?
Ein Beispiel: Ein Autobesitzer lässt seinen gerade erst für 6.000 Euro erstandenen, gebrauchten VW Phaeton in die Werkstatt transportieren. Die Mechaniker staunten nicht schlecht, denn das Schadensbild, was sich ihnen bietet, ist desaströs. Von überlasteten und durchgebrannten Steuergeräten bis zum überhitzten, festgefressenen Anlasser haben hier frei fließende Ströme ganze Arbeit geleistet.
Dabei sollte das Fahrzeug nur – aufgrund einer schwachen Batterie – überbrückt werden, hierbei wurden allerdings massive Fehler gemacht. Denn bei vielen modernen Fahrzeugen ist für den Laien oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, wo sich die passenden Kontaktmöglichkeiten für eine Starthilfe befinden. Und so wurde bei diesem Kfz anstatt an der normalen Batterie eine Starthilfeüberbrückung zur sogenannten Komfortbatterie angelegt, mit der Folge einer massiven Überlastung verschiedener elektronischen Komponenten. Der dabei entstandene Schaden beläuft sich – laut Aussage der Werkstatt – auf ca. 10. 000 Euro, im Klartext also ein doppelter Totalschaden.
Gefährliche Aktion
Bei unsachgemäßer Überbrückung von Fahrzeugen gibt es viele Gefahren. Und nicht nur das Kfz, auch beteiligte Personen können durch Säure und Funkenflug in Mitleidenschaft gezogen werden.
Beispiele für Fehlverhalten sind:
- Vertauschen von Plus- und Minuspol
- Überbrücken bei geöffneter Zündung (richtig: Schlüssel herausziehen, 10 Min. warten!)
- Überbrücken in der falschen Reihenfolge (richtig: erst die Pluspole verbinden, dann den Minuspol des Spenderfahrzeugs an Masse, z.B. den unlackierten Motorblock des defekten Fahrzeugs anlegen). Nach erfolgter Starthilfe die Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder entfernen.
- Starthilfe ohne Hintergrundwissen (richtig: immer erst das Bordbuch lesen!)
- Verwechseln der Batterien (Haupt/ Komfortbatterie, richtig: erst ins Bordbuch schauen, oft ist die Hauptbatterie im Kofferraum oder sogar unter der Rückbank verbaut)
- Nennspannung der Batterien von Spender- und Empfängerauto nicht überprüft (muss gleich sein, normalerweise 12 Volt).
- Zu eng nebeneinander geparkt. Ein Öffnen der Türen könnte im Ausnahmefall z.B. einen Masseschluss verursachen. Die Fahrzeuge dürfen einander nicht berühren.
- Unsachgemäße Reparaturversuche an Batterie, Sicherungen etc.
- Falsches, verkantetes Lösen der Kabelklemmen, Explosionsgefahr durch Funkenschlag und gebildetes Knallgas in der Batterie.
- Benutzung von alten, teils defekten Überbrückungskabeln (richtig: aktuelle Kabel mit Überlastungsschutz einsetzen). Auch ein Akkupack ist oft sicherer und die Gefahr von Elektronikschäden somit geringer.
Batterien in regelmäßigen Abständen checken lassen
Die Batterie ist ein empfindliches Bauteil. Wichtig ist, dass sie regelmäßig vor der Kälteperiode in der Werkstatt überprüft und ggf. ausgetauscht wird.
AUTOFAHRERSEITE.EU hat das bereits hier in einem Artikel für Sie zusammengefasst »
! Nachgefragt: 3 Fragen an den Kfz-Fachmann
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Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU
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