Was hilft bei ständig defekten Scheinwerfer-Glühlampen?
Es kommt einem vor, als wäre der letzte Defekt erst gestern gewesen. Und das mag zum Teil auch stimmen, denn viele Glühlampen geben schon nach kurzer Zeit den Geist auf. Das geht ins Geld und kostet Zeit und Nerven. Woher kommen die Defekte, liegt es an den Glühlampen oder sind andere Faktoren ausschlaggebend? AUTOFAHRERSEITE.EU deckt auf …
Überdurchschnittlich viele Ausfälle
Früher gingen Glühbirnen auch häufiger kaputt. Gott sei Dank war die Reparatur dann aber in Minuten erledigt. Heute ist das anders und in Zeiten, in denen zum Teil ganze Frontschürzen abgenommen werden müssen, um die Lichtquelle zu wechseln, ist man für jede Weiterentwicklung in Richtung Langlebigkeit dankbar.
Leider geht die Entwicklung bei manchen Herstellern von H7-Halogen-Glühbirnen in die falsche Richtung. Überdurchschnittlich häufige Defekte sind gerade bei diesen Leuchtmitteln zu verzeichnen.
Gerade bei bestimmten Modellen und Baureihen von Autos kommt es vermehrt zu Ausfällen. Hochleistungs-Halogenleuchtmittel, wie z.B. die OSRAM NightBreaker Unlimited, sind überdurchschnittlich oft von Defekten betroffen, wenn das technische Umfeld nicht fehlerfrei ist.
Denn fest steht, dass je größer die Lichtausbeute ist, umso anfälliger reagiert die Glühbirne auf Schwankungen innerhalb des Bordnetzes.
Große Unterschiede in der Lebensdauer
Zwischen H4- und H7-Scheinwerferglühlampen bestehen große Unterschiede bezüglich der Haltbarkeit. Das liegt im Systemunterschied, denn während die Zweifaden-H4-Birne aus 55 Watt 1100 Lumen Lichtstom erzeugt, sind es bei der fortschrittlichen Einfaden-H7 sogar 1500 Lumen.
Und gerade diese höhere Leistungsfähigkeit verkürzt die Lebensdauer der H7-Glühlampe - auch bei gleichbleibender Bordnetzspannung.
Auch minimale Spannungsschwankungen im Bordnetz beeinflussen die Lebensdauer
Rund 12,5 Volt beträgt die Spannung einer intakten Fahrzeugbatterie. Die Bordspannung bei laufendem Motor liegt in der Regel zwischen 13,5 und 14,4 Volt. Für Scheinwerferleuchtmittel muss die Nominalspannung bei 13,2 Volt liegen. Gemessen wird die Spannung direkt am Lampensockel.
Und hier wird es kritisch, denn: Auch kleinste Differenzen von +/- fünf Prozent (Spektrum zwischen 12,5 und 13,9 Volt) beeinflussen die Lebensdauer der Leuchten um bis zu 50 Prozent.
Ist die Spannung also geringer als 13,2 Volt, hält die Lampe dann statistisch betrachtet bis zu 150 Prozent ihrer Einsatzzeit, leuchtet jedoch ein wenig dunkler. Bei einer Überspannung von 5 Prozent wird die Lebensdauer der Glühbirne um die Hälfte verkürzt, die Lampe brennt dabei aber ungleich heller.
Die Bordnetzspannung ist auschlaggebend
In Fahrzeugen mit höher als der normalen Bordspannung sind die Einsatzbedingungen für Hochleistungsglühlampen äußerst ungünstig.
Denn um eine höhere Lichtausbeute zu gewährleisten, sind die Glühfäden bei Hochleistungsleuchten enger gewickelt und damit dünner. Das vergrößert die Oberfläche des Glühfadens und erhöht die Leuchtdichte der Glühlampen, bei gleichbleibender Wattzahl und gleichbleibendem Lichtstrom.
Diese beiden Größen - Wattzahl und Lichtstrom, dürfen nicht verändert werden, denn hier greifen die Zulassungsvorschriften.
Da bei den Lampen mit Hochleistungsglühfaden weniger Materialreserven vorhanden sind, reduziert sich die Lebenserwartung bei einer höheren Spannung drastisch.
Glühlampendefekte durch Spannungsspitzen
Spannungsspitzen sind die eigentlichen Killer der Glühlampen. Dieser rasante Anstieg der Scheinwerfer-Nominalspannung kommt bei manchen Fahrzeugen bedingt durch Fehler in der Produktion, Bauartmängel und Fertigungstoleranzen vor. Das kann sogar soweit führen, dass in manchen Fällen alle zwei Wochen ein Austausch der Glühlampe nötig wird.
Hingegen sollen, laut Auskunft der Steuergeräte-Spezialisten von ecu.de, die im Fahrzeug verbauten Steuergeräte und elektronischen Bauteile Spannungsspitzen gut verkraften.
Wie kann ich Schäden an den Glühlampen vorbeugen?
Laut Auskunft der technischen Hotline von Hella Gutmann ist eine Diagnose von vereinzelt und spontan auftretenden Spannungsspitzen schwierig, da Messgeräte nicht in allen Betriebssituationen angeschlossen werden können.
Ein paar Tipps sollte der Autofahrer grundsätzlich beachten:
1. Erst sollte man den Motor anlassen und dann erst den Scheinwerfer einschalten. Damit wird das Risiko auftretender Spannungsspitzen von unter Last stehenden Scheinwerferrelais gemildert.
2. Auch eine Ausstattung des Fahrzeugs mit robusten "OSRAM Ultra Life"-Scheinwerferglühlampen kann empfohlen werden. Diese sind speziell für lange Laufzeiten entwickelt und bieten drei Jahre Garantie.
3. Lassen Sie in Ihrer freien Werkstatt die im Fahrzeug verbaute Spannungsstabilisierung zur Abwehr von Spannungsschwankungen überprüfen. Diese kann durchaus defekt sein.
4. Abhilfe kann auch ein Spannungsspitzenkiller leisten. Dieser wird direkt an der Batterie montiert und fängt zerstörerische Hochspannungssausschläge ab. Zu dieser sehr preiswerten Problemlösung kann Sie auch Ihre unabhängige Werkstatt beraten und einen unverbindlichen Kostenvoranschlag anfertigen. In vielen Fällen wird von Werkstätten der Spannungsspitzenkiller von Herth+Buss (Art.Nr. 959 803 06) verbaut.
Fazit
Das ist ärgerlich – ohne eigenes Zutun oder Fehlverhalten brennen immer wieder die Scheinwerferglühlampen durch. Ein Problem, das es schon seit Jahrzehnten gibt. Das aktuelle Leuchtmittel allerdings immer noch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Spannungsspitzen haben, zeigt, wie ausgereizt die Leistungsgrenzen sind.
Aber auch die Fahrzeugindustrie hat bei bestimmten Automodellen anscheinend noch Lernbedarf. Wie ist es sonst zu erklären, dass Spannungsspitzen innerhalb von Bordnetzen überhaupt noch vorkommen?
Kostengünstige Zubehörteile, wie z.B. ein Spannungsspitzenkiller, können in vielen Fällen Abhilfe schaffen. Wenden Sie sich deshalb vertrauensvoll an die freie Werkstatt Ihrer Wahl. Diese kann Sie zu Präventivmaßnahmen gegen Defekte in der Lichtanlage beraten und dauerhaft das ansonsten immer wiederkehrende Problem beseitigen.
Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche
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