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Kindersitze: So fahren Ihre Kinder sicher mit

Geschrieben von nw. Veröffentlicht in Sicherheit

Quelle: rawpixel.comQuelle: rawpixel.com

Für Eltern steht die Sicherheit der eigenen Kinder an erster Stelle. Gerade im Auto sollte man diese Sicherheit nicht vernachlässigen. Wir klären in diesem Artikel, wie wichtig die Wahl des richtigen Kindersitzes ist und worauf Sie achten müssen.

Wer aus gegebenem Anlass schon einmal vor der Herausforderung stand für seinen Nachwuchs einen passenden Kindersitz anzuschaffen, der wird sicherlich regelrecht erschlagen gewesen sein. Lokale Einzelhändler haben meterlange, randvoll gepackte Regale mit Sitzen in allen erdenklichen Farben, Formen und Größen. Das Internet und die unzähligen Webshops erweitern dieses Angebot in schwindelerregendem Ausmaß. Was die Anschaffungskosten betrifft, sind vom mittleren zweistelligen bis oberen dreistelligen Bereich fast alle Beträge abgedeckt. Die einen Sitze benötigen eine Basisstation, andere werden an die Isofix-Halterung des Fahrzeugs geklemmt (seit 2013 serienmäßig in Autos vorhanden), andere einfach mit dem Gurt befestigt. Für verschiedene Körpergrößen und verschiedene Gewichtsklassen gibt es verschiedene Kindersitze. Manche Sitze "wachsen" sogar mit dem Kind mit.

Wir erklären Ihnen, worauf Sie bei der Suche nach dem passenden Kindersitz unbedingt achten müssen, damit Sie nicht vollkommen den Überblick verlieren.

Informieren Sie sich vorab

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Das Online-Angebot der Internethändler ist dem Angebot des lokalen Einzelhandels quantitativ weit überlegen. Doch gerade bei so sicherheitsrelevanten Produkten wie einem Kindersitz, will der Kunde selber mal "Hand angelegt" haben, bevor eine finale Kaufentscheidung getroffen wird. Wenn Sie sich also vor einem Verkaufsregal voller Kindersitze wiederfinden, schicken Sie beratungsfreudige Verkäufer nicht sofort weg oder suchen Sie aktiv nach einem Fachmann. Zwar wird das Ladenpersonal durchaus den möglichen Umsatz im Hinterkopf haben, aber niemand zwingt Sie, sofort eine Entscheidung zu treffen. Ganz im Gegenteil. Bei der Suche nach dem richtigen Sitz für Ihr Kind sollten Sie durchaus mehrere Quellen befragen. Klären Sie so viele offene Fragen wie möglich. Etwa zur auf das Kind korrekt abgestimmten Größe des Sitzes oder zum passenden Befestigungssystem für Ihr Fahrzeug. Recherchieren Sie auch online. Bei ADAC-Tests fallen immer wieder gravierende Sicherheitsmängel auf, die der Verband auf seinem Portal hart abstraft. Kindersitze sollen in erster Linie sicher sein. Erst dann kommen leichtes Handling, Ergonomie und eine ansprechende Optik. Gute Sitze vereinen aber häufig all das.

Kindersitztest ist nicht gleich Kindersitztest

Wer unverbindlich nach Kindersitztests sucht, wird mit einer Unzahl vermeintlicher Testseiten konfrontiert. Allerdings ist Test nicht gleich Test. Viele Internetseiten geben nur vor, Testresultate zu präsentieren. In Wahrheit finden sich dort lediglich sogenannte Affiliate-Links zu großen Internetplattformen. Die Seitenbetreiber verdienen Ihr Geld mit jedem Klick und jedem weitergeleiteten User. Inhaltlich beschränken sich solche Testseiten häufig auf das Zusammenfassen rudimentärer Produktdaten. Sie können hier davon ausgehen, dass im Hintergrund keine Redaktion gearbeitet hat. Niemand wird auch nur einen der vorgestellten Kindersitze wirklich in der Hand gehalten haben, bevor er auf der Seite beworben wird. Bewertet wird in Sternen. Die spiegeln dann lediglich den Bewertungsschnitt von Produktrezensionen diverser Onlineshops wider. Eine unabhängige Aussage zur Qualität erhalten Sie so also nur sehr bedingt. Achten Sie bei Ihrer eigenen Recherche unbedingt darauf, dass Sie renommierte Testseiten aufsuchen. Diese unterziehen die Sitze verschiedenen Qualitäts- und Stresstests oder berufen sich zumindest auf Ergebnisse anerkannter Prüfinstitutionen, die auch in den Quellenangaben der jeweiligen Tests zu finden sein sollten.

Finger weg von Gebrauchtware

Nicht nur der Einzelhandel bietet seine Waren feil. Auch Kleinanzeigenportale versprechen "kaum benutzte" Kindersitze, im "top Zustand" und fast "wie neu". Wenn Sie allerdings nicht exakt wissen, wie mit dem Kindersitz in der Vergangenheit umgegangen wurde und was der schon alles in seiner bisherigen Dienstzeit durchmachen musste, dann kann er im schlimmsten Fall eklatante Sicherheitsmängel aufweisen, die man mit bloßem Auge aber nicht auf Anhieb sehen wird. Möglicherweise sind Gurtbefestigungspunkte inzwischen schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden. An Metallteilen können sich durch starke Beanspruchungen bereits feine Haarrisse gebildet haben. Wenn es um die Sicherheit des Nachwuchses geht, sollten Sie niemals am falschen Ende sparen. Ein gebrauchter Kindersitz sollte insofern immer nur dann in Frage kommen, wenn Sie sich absolut sicher sein können, dass dieser noch in einem technisch einwandfreien Zustand ist.

Sitzgrößen richtig einordnen

Kindersitze werden in verschiedenen Größen angeboten. Zwar gibt es Normen, nach denen die Kindersitzgrößen festgelegt sind (i-Size (UN ECE Reg. 129), UN ECE Reg. 44/04 und 44/03). Unterteilt wird bei der ECE Reg. 44/04 und 44/03 Norm nach Gewicht. Die Größenklassen umfassen 0, 0+, I, II und III. Diese Klassen können auch in Zwischenschritten kombiniert werden, etwa zu I/II oder 0/I. Abgebildet wird somit das Gewicht des Kindes von 0 bis 36 Kilogramm. Die neue Zulassungsnorm i-Size kategorisiert die Kinder nach Körpergröße. Allerdings geben nicht alle Verkaufsplattformen Ihre Kindersitzgrößen zwingend nach der einen oder der anderen Norm an. Viele Hersteller empfehlen ihre Sitze für gewisse Altersgruppen. Einfach draufloskaufen ist daher nicht ratsam. Vielmehr sollten Sie das Kind probesitzen lassen. Der Kopf darf unter keinen Umständen über die oberen Polster hinausragen; gleichzeitig darf das Kind nicht im Sitz eingequetscht werden, weil dieser bereits viel zu klein ist. Im Idealfall lassen Sie sich von geschultem Fachpersonal beraten und testen verschiedene Sitze mehrmals aus.

Auf die Bedürfnisse des Kindes zu achten versteht sich eigentlich von selbst. Beim Kauf sollte es aber durchaus eine Rolle spielen "wie" ihr Kind im Kindersitz sitzt. Wer häufig lange Strecken gemeinsam mit dem Nachwuchs zurücklegt, der sollte sich überlegen, ob eine zusätzliche Kopfstütze oder ein Schlafkissen Sinn machen. Gerade Kleinkinder sacken noch sehr willkürlich in sich zusammen, wenn Sie erst einmal eingeschlafen sind. Je nachdem, wie der Sitz aufgebaut ist, verliert er bei ungewöhnlichen Körperhaltungen das volle Sicherheitspotential.

Kindersitze mit Alarmfunktion

Es ist für viele nur schwer vorstellbar, aber es passiert immer wieder, dass Kinder in Fahrzeugen vergessen werden. Gerade an heißen Tagen kann das lebensbedrohlichen Folgen haben. So liest man immer wieder davon, dass Passanten einschreiten müssen, um Kleinkinder aus verlassenen Pkw zu befreien. Wie gefährlich das ist, haben wir in diesem Artikel für Sie bereits recherchiert. Hierzulande noch sehr exotisch sind Kindersitze mit integriertem oder nachgerüstetem Alarm. Bleibt das Kind im Fahrzeug, während sich der Fahrer vom Fahrzeug entfernt, schlägt der Kindersitz Alarm. Sitze, die über ein integriertes Alarmsystem verfügen, erkennen, ob sich ein Kind in der Sitzschale befindet oder ob der Sicherheitsgurt eingerastet ist. Ein bereits vorhandener Kindersitz lässt sich aber auch beispielsweise mit Einlegematten nachrüsten, die mit druckempfindlichen Sensoren ausgestattet sind. Übrigens: In Italien sind solche Sitze für Kleinkinder seit Anfang 2020 Pflicht.

In unserer nachfolgenden Checkliste fassen wir noch einmal lakonisch die wichtigsten Punkte zusammen.

Fazit

Die Anschaffung eines geeigneten Kindersitzes ist eine durchaus kostspielige Angelegenheit. Die Sicherheit darf aber nicht zugunsten von ein paar gesparten Euros aufs Spiel gesetzt werden! Im Netz finden sich viele nützliche Testportale und Ratgeber und auch im Geschäft vor Ort wird man professionell beraten. Wichtig ist, nicht den erstbesten Sitz zu kaufen, sondern schon im Vorfeld mit Bedacht auszuwählen und nach klaren Kriterien zu entscheiden.

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

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Quelle: welcomia; rawpixel.com; AUTOFAHRERSEITE.EU

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